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676 35 a. Röntgenstrahlen. E. Rutherford, Macdonald, R. K. McClung. Energy of Rönt gen and Bequerel Rays and the Energy required to produce an Ion in Gases (Abstract). Proc. Roy. Soc. 67, 245—250, 1900 Phys. ZS. 2, 53—55, 1900. Nature 63, 50—51, 1900. Der Zweck der Arbeit ist die Berechnung der Energie, die zur Erzeugung eines Ions durch Röntgenstrahlen in einem Gase nöthig ist; ferner sollte hieraus die Energie abgeleitet werden, die von Uran, Thorium oder ähnlichen Substanzen ausgestrahlt wird. Es musste deshalb sowohl die Wärme Wirkung als auch die Ab sorption der Röntgenstrahlen in Gasen genau bestimmt werden. Zur Messung der lonenenergie wurde ein zwischen zwei Elektroden eingeschlossenes Gasvolumen durch die Strahlen ionisirt und der Maximalsättigungsstrom ermittelt. Aus der durch das Gas ab- sorbirten Energie kann man, wenn der Absorptionscoefficient be kannt ist, unter der Annahme, dass die absorbirte Energie zur Erzeugung der Ionen verwendet wird, den Gesammtstrom be rechnen, der von der Totalabsorption aller in das Gas eintretenden Strahlen herrühren würde. Die Strahlen wurden durch eine auto matische Focusröhre erzeugt, die durch einen grossen Inductor mit WEHNELT’schem Unterbrecher betrieben wurde. Zur Bestimmung der Wärme benutzten die Verff. ein Platinbolometer, die An wendung einer Thermosäule erschien unthunlich. Das von der Röhre ausgestrahlte Energiemaximum wurde zu 19,5 Cal. pro Se- cunde berechnet; der mittlere Absorptionscoefficient der Strahlen in Luft bei Atmosphärendruck ergab sich zu 0,000 279, für CO 2 war er ca. l,6mal so gross. Die aus der Stromstärke, Wärme wirkung und dem Absorptionscoefficienten abgeleitete lonenenergie wurde im Mittel zu 1,9 x 10 -10 Erg gefunden; der Betrag scheint für alle Gase derselbe zu sein und auch vom Druck nicht abzu hängen. Für das Radium berechnen die Verff. die pro Gramm aus gestrahlte Energie für das Jahr auf nicht weniger als 3000 Cal.; die Entfernung der lonenladungen berechnen sie ferner zu 1,1 X 10~ 9 cm und das Minimumpotential zur Funkenerzeugung zu 175 Volt, während durch Versuche dieser Werth auf über 300 Volt festgestellt wurde. W. J. J. H. Gardiner. Messungen der Absorbirbarkeit der Röntgen strahlen. Arch. of the Röntgen-Ray 4, 90—99, 1900. [Beibl. 24, 1020, 1900 f-