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dass ein Theil dieser „Secundärstrahlen“ schon durch eine Luft schicht von 0,1 mm Dicke absorbirt wird. In der vorliegenden Abhandlung sucht Verf. über diesen stark absorbirbaren Theil der Secundärstrahlen Aufklärung zu geben. Seine Vermuthung, dass man es hier mit den äussersten ultra violetten Strahlen zu thun habe, wurde widerlegt, z. B. dadurch, dass eine Schumann’sehe Fluoritplatte alle Secundärstrahlen ab- sorbirte. Dagegen gelang es dem Verf. zu zeigen, dass die unter suchten Strahlen nach Art der Kathodenstrahlen magnetisch ab lenkbar sind, während die in Luft nicht absorbirten Secundärstrahlen vom Magnet unbeeinflusst blieben. Verf. wies nach, dass es that- sächlich die Röntgenstrahlen sind, welche die Schwermetalle zur Aussendung von kathodischen Secundärstrahlen veranlassen. Letztere liessen sich übrigens am Platin in noch grösserer Stärke gewinnen als am Blei, beim Kupfer waren sie sehr schwach, beim Aluminium und Papier nicht nachweisbar. Dass Röntgenstrahlen Kathodenstrahlen erzeugen, kann nicht befremden, nachdem Lenard einerseits, Merrit und Steward andererseits die Erzeugung von Kathodenstrahlen durch ultra violettes Licht nachgewiesen haben. Während aber Lenard für die durch ultraviolettes Licht (ohne befördernde negative Ladung der getroifenen Platte) erhaltenen Kathodenstrahlen die Geschwindig keit zu ca. 10 8 cm/sec. bestimmt, berechnet der Verf. unter Zu grundelegung der bekannten Werthe von — = 6,4 . 10 6 bis 18,65 . 10 ,! die Geschwindigkeit der von ihm untersuchten Strahlen aus ihrer magnetischen Ablenkbarkeit zu 1,8 bis 8,5 . 10 9 cm/sec. Die Werthe sind von der Grössenordnung wie bei Lenard unter Anwendung von 607 bis 12 600 Volt. Grn. H. Boas. Verfahren und Apparate zur Erzeugung stereoskopischer Röntgenbilder auf dem Leuchtschirme. Verb. Deutsch, physik. Ges. 2, 45—52, 1900. Zwei ungefähr in Augenabstand von einander befindliche Röntgenröhren werden von zwei Inductoren betrieben, die ab wechselnd Entladungen geben, so dass von einem vor den Röhren befindlichen Gegenstände auf einem davor aufgestellten Leucht schirme bald durch die eine, bald durch die andere Röhre ein Schattenbild entworfen wird. Bei Betrachtung mit unbewaffnetem Auge sieht man ein Bild mit Doppelconturen und Kern und Halb-