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Villard. Cady. Lenard. 663 = 1, jedoch zunehmend mit der Stärke des Kathodenstromes i. Er weist nach, dass diese Zunahme von einem „Leitungsstrom“ her rührt, der durch das von den Kathodenstrahlen leitend gemachte Gas von der Kathode zum getroffenen Körper gelangt, der aber klein wird, wenn der Katbodenstrom schwach ist. Demgemäss er hält Verf. für schwächere Kathodenströme von 1,7 — 0,04 X 10 —7 Amp. ziemlich constante Werthe —t-, deren Mittelwerth etwa 0,83 ist. V Hieraus würde in Verbindung mit der obigen Gleichung und dem von H. Starke für Platin gefundenen Werth r = 0,4 sich ergeben: r'= 0,7, was mit allerdings nicht einwandsfreien Versuchen von Merrit im Widerspruch steht, der in der magnetischen Ablenkbar keit der directen und reflectirten Strahlen keinen Unterschied nach weisen konnte. Freilich ändert sich die Ablenkbarkeit nur mit der Quadratwurzel aus der Energie. (Dass directe und reflectirte Strahlen verschiedene Ablenkbarkeit besitzen, hat neuerdings Gehrcke nachgewiesen. Inaug.-Diss. Berlin 1901.) Grn. P. Lenard. Erzeugung von Kathodenstrahlen durch ultraviolettes Licht. Wien. Ber. 108 [2 a], 1649—1666, 1899 f. Ann. d. Phys. (4) 1, 359—375, 1900. Die von Hertz entdeckte Wirkung des ultravioletten Lichtes, negative Elektricität von Körpern fortzutreiben, wird vom Verf. insofern aufgeklärt, als er durch Versuche nachweist, dass die Körper unter Einwirkung von ultraviolettem Licht „Kathoden strahlen“ aussenden. Die Anordnung war folgende: Ein zwischen Zinkdrähten er zeugter Funken (eventuell Lichtbogen) sendet sein Licht durch ein Quarzfenster in ein zu evacuirendes Glasrohr mit eingeschmolzenen Elektroden derart, dass die eine Elektrode, eine Scheibe aus blankem Aluminiumblech von 1,5 cm Radius, schräg von dem Lichte ge troffen wird, während die andere gleich grosse der ersten gegen übersteht und zur Erde abgeleitet ist. Die zu bestrahlende Elek trode wird durch einen bekannten, sehr grossen Widerstand mit einer auf constantem Potential gehaltenen Elektricitätsquelle ver bunden. Aus dem Widerstand und der Potentialdifferenz an seinen Enden wird nach dem OnM’schen Gesetz der ihn durchfliessende Strom berechnet, welcher den ElektricitätsVerlust der bestrahlten Elektrode angiebt. Wenn Verf. so stark evacuirte, dass keine Entladung mehr durch das Rohr ging, so blieb die entwichene Elektricitätsmenge