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662 35. Elektrisches Leuchten. P. Villard. Sur les rayons cathodiques. C. R. 130, 1614—1616, 1900. Schon früher hat Verf. gezeigt (C. R. 126, 1339, 1898), dass eine bedeutende Wärmeentwickelung nur an den Stellen der Kathode stattfindet, welche von den positiven Theilchen (Canalstrahlen) ge troffen werden, bezw. Kathodenstrahlen aussenden. Dies Resultat wird auch für höhere Drucke bestätigt. Bis zu 1 mm Hg dienen Elektroden aus Glühlampenfäden, oberhalb 1 mm bis zu 1 Atm. aus dünnen Metalldrähten. Dass bei gewöhnlichem Druck nur die negative Elektrode bedeutend erwärmt wird, ist übrigens schon lange bekannt. Nach Meinung des Verf. ist es natürlich, bei allen Drucken das Phänomen durch die gleiche Ursache zu erklären, nämlich durch Bildung von Kathodenstrahlen, die freilich bei hohen Drucken eine sehr geringe specifische Energie hätten. Mit dieser Erklärung sei die Beobachtung im Einklang, dass der violette Saum der Kathode bei allen Drucken sichtbar ist. Um einen Leiter durch Kathodeneffect zum Glühen zu bringen, bedarf es einer bedeutend grösseren Spannung, aber entsprechend geringerer Stromstärke, als bei Erzeugung des Glühens durch JouLE’sche Wärme. Verf. hält es für wahrscheinlich, dass bei den TESLA’schen Versuchen die einpoligen Lampen in Folge Kathoden- effects glühen. Grn. Walteb Cady. Ueber die Energie der Kathodenstrahlen. .Ann. d. Phys. 1, 678—699, 1900f. (Berliner Inaug.-Dissertation, für die Ann. be arbeitet. Im Auszug der Deutsch. Physik. Ges. vorgelegt am 21. April 1899. Vgl. das Referat hierüber in diesen Ber. 55 [2], 786, 1899.) On the energy of the cathode rays. Sill. Journ. (4) 10, 1—13, 1900. Ist Q die Wärmemenge, die einem von Kathodenstrahlen ge troffenen Körper in der Secunde zugeführt wird, i der „Kathoden- strom“, V die Potentialdifferenz zwischen Kathode und getroffenem i.V Körper, so soll nach der Emissionshypothese )■- = 1 sein, wenn keine Reflexion der Strahlen eintritt. Wird dagegen der Bruchtheil r der einfallenden Strahlen reflectirt, die Energie der Theilchen da- i.V 1 — r bei im Verhältniss r :1 vermindert, so ist ’ = , ,• Verf. ’ Q 1—r.r hat diese Beziehungen quantitativ geprüft. Er hat Q sowohl mit i V Thermosäule als mit Bolometer bestimmt. Er findet ungefähr