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660 35. Elektrisches Leuchten. In einem cylindrischen Entladungsrohr, welches plattenförmige Elektroden trägt, wird mit Hülfe einer beweglichen Sonde der Ver lauf des Potentialgradienten längs der ganzen Strombahn bei ver schiedenen Stromstärken und Drucken gemessen. Es wird gefunden, dass der FARADAv’sche dunkle Raum mit wachsender Stromstärke an Ausdehnung zunimmt und das positive Licht zurückdrängt; da bei findet zugleich ein Fallen des Potentialgradienten im dunkeln Raume statt. Uingiebt man ferner eine mit ihrer Oberfläche parallel zur Axe des Entladungsrohres gestellte Kathode mit einem Stück schützenden Glasrohrs, so nimmt das positive Licht bedeutend an Ausdehnung zu und reicht bis dicht an die die Kathode zum Theil bedeckende Glashülle heran. Verf. schliesst hieraus, dass das posi tive Licht durch eine geradlinig von der Kathode herkommende Strahlung (Kathodenstrahlen) zurückgedrängt wird und so der dunkle Raum zu Stande kommt. E. G. H. Ebert. Die Dimensionen des dunkeln Kathodenraumes bei ver schiedenen Gasen. Verh. Deutsch, physik. Ges. 2, 99—106, 1900. Ebert hatte gefunden, dass sich die Dicke d des Kathoden- dunkelraumes in ihrer Abhängigkeit vom Drucke p (mm Hg) im Vacuumrohre durch die Gleichung d.p m = d 0 darstellen lässt, wobei m und d 0 für das Gas und die Entladungs bedingungen charakteristische Constanten sind. Durch Messungen an einer Reihe zweiatomiger Gase findet er, dass man bei continuirlich abnehmendem Druck drei Phasen zu unterscheiden hat: 1) So lange die Elektrodenplatte noch nicht vollkommen mit Glimmlicht bedeckt ist, ist m vergleichsweise gross und kann den Werth 1 erreichen. 2) Hat sich die Platte vollkommen bedeckt, so nimmt m für alle untersuchten Gase nahezu den Werth 1 / 2 an und behält ihn bis 3) der Dunkelraum bei fortschreitender Evacuation eine bestimmte Dicke z/ (circa 2 mm bei allen untersuchten Gasen) erreicht hat, wo m plötzlich einen viel grösseren Werth annimmt als vorher. d wird also als Function von p durch eine aus drei verschiedenen Curvenzweigen zusammengesetzte krumme Linie dargestellt. Ordnet man die untersuchten Gase nach abnehmendem d 0 , so bekommt man dieselbe Reihenfolge, wie wenn man sie nach der von Townsend untersuchten Diffusionsgeschwindigkeit der durch Röntgenstrahlen erzeugten Ionen anordnet. Die Constante m scheint gleich dem Verhältniss der translatorischen Energie zur Gesammtenergie des