Theil beider Röhren von der positiven Lichtsäule nur eines Stromes durchflossen, so zeigte er sich gleichmässig mit Licht erfüllt. Kreuz ten sich beide Ströme mit ihrem positiven Theile, so blieb die Mitte des „Kreuzkopfes“ so gut wie dunkel, ebenso auch zwei Diagonal ecken, während an den beiden anderen positives Licht auftrat. Die Vertheilung des positiven Lichtes entsprach also der oben für Leiter geforderten Form und Vertheilung der Stromlinien. Die negativen Glimmlichtstrahlen behielten dagegen Form und Vertheilung nahezu unverändert bei. 117/. E. Ruhmer. Ueber eine schraubenförmige Entladung des In- ductionsfunkens in einer mässig evacuirten Glasröhre. Phys. ZS. 1, 407—409, 1900. Es gelang dem Verf., die Bedingungen für diese eigenthüm- liche Entladungsform festzustellen, die schon früher in einzelnen Fällen beobachtet wurde, aber nicht erklärt werden konnte. Lässt man die Entladung eines 30 cm-Inductors durch ein Glasrohr von 1 m Länge und 4 cm Durchmesser mit Aluminiumelektroden von 2,8 cm Durchmesser gehen, das so stark evacuirt ist, dass bei Parallelschaltung einer Funkenstrecke zur Röhre gerade noch Funken von 15 cm Schlagweite überspringen, während bei Vergrösse rung der Funkenstrecke die Entladung durch das Rohr erfolgt, so zeigt sich bei Benutzung des WEHNELT-Unterbrechers mit 110 Volt für den Inductor die Entladung in Form eines fingerdicken rothen Streifens, der sich in der Mitte der Röhre von einem Pol zum anderen in fast gerader Linie hinzieht. Bei Verminderung der Stromstärke wird die Entladung büschelartig und zieht sich nach dem Rande der Glasröhre hin. Umfasst man nun die Röhre, etwa in der Mitte, mit der Hand und hält sie vertical, so dass der posi tive Pol oben ist, so tritt wieder die centrale rothe, bandartige Entladung ein, aber in Form einer regelmässigen Schraubenlinie, die zugleich um ihre Axe (Mittellinie der Röhre) langsam rotirt, so dass die Schraube von oben nach unten fortschreitet. Die Er scheinung bleibt bei Entfernung der Hand, verschwindet in wage rechter Lage der Röhre, tritt wieder ein bei verticaler Lage. Ist der positive Pol unten, so tritt sie nur schwer und andeutungs weise ein. Eine ausführliche Beschreibung und Erklärungsversuch sollen später mitgetheilt werden. Verf. meint, dass die Erscheinung haupt sächlich durch den spiralig in der Röhre aufsteigenden warmen Luftstrom herbeigeführt wird. Grn.