Volltext Seite (XML)
Goüy. Moore, di Ciommo. G31 Kraft der Polarisation gemessen wurde. Die Differenz beider Werthe dividirt durch die Stromintensität giebt die Grösse des scheinbaren Widerstandes. Es zeigte sich auch hier, dass die elektromotorische Kraft der Polarisation bei geöffnetem Stromkreise sehr rasch sinkt. Das Oeffnen und Schliessen der Ströme geschah durch ein Fall pendel. Die kürzeste Zeit, nach der nach dem Oeffnen des polari- sirenden Stromes die elektromotorische Kraft der Polarisation ge messen werden konnte, betrug 0,000 02 See. (die Messung wurde thatsächlich nach einem dreimal grösseren Zeitraum, also nach 0,00006 See. ausgeführt), der längste Zeitraum war 0,045 See. Aus den Versuchen geht hervor, dass fünf Sechstel der elektromotorischen Kraft verschwinden, ehe 0,001 See. vergeht, und dass diese grosse Abnahme der Polarisation im ersten 0,00006. Theile der Secunde vor sich geht. W ürde man die elektromotorische Kraft der Polari sation im Moment der Oeffnung des Stromes messen können, so würden sich für den inneren Widerstand des Voltameters dieselben Werthe ergeben, wie nach der KoHLRAUscH’schen Wechselstrom methode und sein Werth Würde sich als von der Stromstärke un abhängig erweisen. Aus der Schnelligkeit der Abnahme folgt ferner, dass das Phänomen auf die Berührungsoberfläche der Elektrode und der Lösung beschränkt ist, und dass die Annahme eines besonderen Uebergangswiderstandes nicht nothwendig ist. Bgr. Giuseppe di Ciommo. Sulla polarizazzione elettrolitica di speciali elettrodi. Cim. (4) 12, 258—279, 1900 f- Nach der gewöhnlichen Annahme findet beim Stromdurchgang durch Elektroden, die aus dem Metall des Elektrolyten bestehen, keine Polarisation statt. Indess hat schon Rault (Ann. chim. phys. (4) 5, 317, 1864) das Vorhandensein einer solchen nachgewiesen, und spätere Arbeiten von Battelli, Pirquert und Amberger haben dies bestätigt. Die Versuche, die elektromotorische Kraft dieser Polarisation als Function der durch die Zersetzungszelle ge flossenen Elektricitätsmenge darzustellen, haben indess insofern nicht zu einwandfreien Resultaten geführt, als die Messung der Polari sation meist nicht unmittelbar nach Unterbrechung des polarisiren- den Stromes erfolgte, wodurch die erstere zu klein gefunden wurde. Bei der vom Verf. gewählten Versuchsanordnung wurden nach und nach in bestimmten und zwar sehr kleinen Zeitabschnitten genau gemessene Elektricitätsmengen durch das Voltameter gesandt, und unmittelbar darauf wurde die elektromotorische Kraft der Polarisation gemessen. Folgende Versuchsergebnisse wurden erhalten: 1) Silberelektroden