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Ordnung direct als minderwerthig zu bezeichnenden Versuche aus, so ergiebt sich als wahrscheinlichster Werth der Lichtgeschwindig keit nach der: Zahnradmethode 300 400 km + 300 km Spiegelmethode 299 860 km ± 30 km. Wenn auch die aus der Spiegelmethode gewonnene Zahl mit einem sehr viel geringeren wahrscheinlichen Fehler behaftet ist, als die andere, so glaubt der Verf. doch nicht, dass ihr ein höheres Gewicht zuzumessen sei, weil bei dem weit complicirteren Princip gewisse Fehlerquellen auftreten, deren Unschädlichkeit bis jetzt noch nicht feststeht. Hierher gehört namentlich der Umstand, dass bei der colossalen Umdrehungsgeschwindigkeit des Spiegels, welche von der Grössenordnung der Lichtgeschwindigkeit ist, nicht a priori an genommen werden darf, dass dieselben Reflexionsgesetze gelten wie bei einem ruhenden System. Dazu kommt noch der Einfluss von Beugungserscheinungen, die sich namentlich bei den in Amerika verwendeten grösseren Entfernungen und den hierdurch erhöhten Schwierigkeiten der Justirung durch Verwaschenheit des abgelenkten Bildes etc. bemerklich machen, in Folge deren die Einstellung be trächtlich an Sicherheit verliert. Zur Beseitigung des letzteren Uebelstandes giebt der Verfasser die Beschreibung einer durch An wendung mehrerer Hohlspiegel von genau bestimmtem Krümmungs halbmesser verbesserten Anordnung des Spiegel Versuchs; aber auch bei dieser Anordnung würde die Frage noch unerledigt bleiben, ob nicht der am rotirenden Spiegel reflectirte Strahl durch die Spiegel bewegung etwas mitgerissen würde. In letzterem Falle müsste der Werth für die Lichtgeschwindigkeit etwas geringer ausfallen, und die Abweichung der nach beiden Methoden gefundenen Zahlen spricht nach der Ansicht des Verf. thatsächlich für einen solchen Einfluss. Der Verf. sieht deshalb bis auf Weiteres den aus beiden Methoden gewonnenen Mittelwerth von 300130 km + 270 km als den wahrscheinlichsten an. [Inzwischen ist der neueste nach der Zahnradmethode gefundene Werth von Perbotin (vgl. folg. Ref.) veröffentlicht worden; derselbe beträgt 299 900 km + 80 km und schliesst sich somit wesentlich enger an die von Michelson und Newcomb nach der Spiegelmethode er mittelten Zahlen an, als an die von Cobnu früher mit der Zahnrad methode gefundene. Hierdurch dürften wohl die vom Verf. gegen die Anwendung der Spiegelmethode erhobenen Bedenken als un- begündet erwiesen sein. D. Ref.] Grlch.