606 32. Elektrochemie. stimmt. Die Lösungen befanden sich in verschlossenen Röhren, die mit Platinelektroden versehen waren. Erhöhung der Temperatur bewirkt eine Verminderung der Leitfähigkeit, und in der Nähe der kritischen Temperatur ist die Abnahme sehr rapid. Bei der kriti schen Temperatur ist der Widerstand noch sehr wohl messbar; er beträgt ungefähr 10 7 Ohm. Jenseits des kritischen Punktes nimmt der Widerstand stetig, aber weniger schnell ab. Die beträchtliche Volumenänderung, welche in der Nähe des kritischen Punktes ein tritt, ist demnach von einer ebenso rapiden Aenderung des Wider standes begleitet; allein die Volumenänderung genügt nicht, um auch nur annähernd den negativen Temperaturcoefficienten zu erklären. Oberhalb des kritischen Punktes, also bei einem Körper im gas förmigen Zustande, beobachtet man mithin noch eine elektrolytische Leitfähigkeit. Das Eintreten der Elektrolyse wird durch die Polari sation, die man beobachten kann, bewiesen. Dem Verf. ist auch der Nachweis der Leitfähigkeit in dem Dampfe gelungen, der sich oberhalb der Flüssigkeit befindet, wenn diese noch einige Grade von der kritischen Temperatur entfernt ist. Wurden die Elektroden in den Dampf gebracht und wurde langsam erwärmt, so nahm die Leitfähigkeit zu, um dann vom kritischen Punkte an abzunehmen. Da man nicht annehmen kann, dass mit der Abnahme der Tempe ratur in einem Gasgemisch die Leitfähigkeit plötzlich Null wird, so muss der Dampf oberhalb einer Lösung eine elektrolytische Leitfähigkeit besitzen. A. Hantzsch. Ueber den Einfluss von Nichtelektrolyten auf das Leitvermögen von Elektrolyten. ZS. f. anorg. Chem. 25, 332 — 340, 1900 f. Um zu untersuchen, ob die Existenz von Verbindungen aus einem Elektrolyten einerseits, einem Nichtelektrolyten andererseits, soweit man sie im festen Zustande noch nicht dargestellt hat, in wässeriger Lösung wahrscheinlich ist, untersuchte der Verf. die Aenderung, welche die Leitfähigkeit eines Elektrolyten durch den Zusatz kleiner Mengen der betreffenden Nichtelektrolyte erfährt. Vermindert sich die Leitfähigkeit in diesem Falle nur wenig und nahezu proportional der Menge des zugesetzten Nichtleiters, so ist keine Verbindung der beiden gelösten Stoffe anzunehmen. Ist je doch die Leitfähigkeit einer derartigen gemischten Lösung bedeu tend kleiner als die des Elektrolyten unter gleichen Bedingungen, so ist ein Theil der Ionen des letzteren in eine Verbindung mit dem Nichtelektrolyten eingetreten, wodurch wahrscheinlich complexe