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Langevin. 603 holtz’ Vorlesungen erschien dem Verf. der Umstand, dass die elektrolytische Dissociation stets in Hydrolyse besteht, geeignet, eine solche darin zu suchen, dass die elektrolytische Dissociation der Flamme durch die elektromagnetische Resonanz des OH-Ions auf ultrarothe Strahlen bedingt ist, demnach dem gewissermaassen zufälligen Vorhandensein des OH-Ions und seines elektromagneti schen Eigentons, nicht der dissociirenden Kraft der Flamme seine Entstehung verdankt. Auf negative Resultate, einen Einfluss des ultravioletten Lichtes oder der Röntgenstrahlen auf die Dissociation zu finden, wurde hingewiesen. Zum Schluss diente das Experiment, welches den Verf. zur Untersuchung des Auftretens einseitiger Beschleunigungen der Ionen in Flammengasen veranlasst hatte, die Umkehr der elektromagne tischen Drehung im Magnetfelde, dazu, das Auftreten und Nachlassen von Beschleunigungen der positiven Ionen bei wachsender Tempe ratur der Anode direct zu demonstriren. Bgr. Langevin. Sur l’ionisation des gaz. Soc. Fran«;, de Phys. Nr. 148, 11—12, 1900 f. Seances 1900, 39*—40*. Die Annahme von Ionen in einem leitenden Gase erfährt da durch eine Bestätigung, dass ein irgendwie leitend gemachtes Gas die Condensation von übersättigtem Wasserdampf erleichtert. Die Theorie lässt voraussehen, dass das Vorhandensein einer elektrischen Ladung auf einem unendlich kleinen Tropfen seine Dampfspannung beträchtlich vermindert und den Eintritt der Condensation begün stigt. Projicirt man nach dem Verfahren von Shelford-Bedwell den Schatten eines Dampfstrahles auf einem Schirme, so verdunkelt sich derselbe, sobald in der Nähe eine Büschelentladung stattfindet oder eine CROOKEs’sche Röhre in Thätigkeit gesetzt wird oder so bald man radioactives Baryumchlorid nähert. Die Zahl der in dem Dampfstrahle befindlichen Tropfen hat sich beträchtlich vermehrt und C. T. R. Wilson hat gezeigt, dass unter gewissen Bedingungen die Condensation nur eintritt, wenn das Gas leitend ist und aufhört, wenn man in demselben ein elektrostatisches Feld herstellt, so dass die dort befindlichen freien Ionen unterdrückt werden. Die freien Ladungen, welche ein leitendes Gas enthält, sind mithin auf eine begrenzte Zahl bestimmter Centren vertheilt. Aus der Verdichtung des Wasserdampfes, welche auf ihnen eintritt, hat J. J. Thomson die Grösse der daselbst vorhandenen Ladung berechnet und sie der- jenigen gleich gefunden, welche von einem Atom Wasserstoff bei