A. Helfenstein. Heber die Anwendung des FARADAY’schen Ge setzes bei der Elektrolyse geschmolzener Salze. ZS. f. anorg. Chem. 23, 255—317, 19001- Biss. 68 S. Zürich 1900. Im ersten Theile der vorliegenden Arbeit wird über Versuche berichtet, bei denen die Stromausbeute bei der Elektrolyse ge schmolzener Salze unter den verschiedensten Verhältnissen und unter Anwendung verschiedener Apparate bestimmt und die Ursache für die Stromverluste aufgeklärt wurde. Im zweiten Theile beschreibt dann der Verf. diejenigen Versuchsanordnungen, welche bei der Elektrolyse geschmolzener Salze zur Erfüllung des FARADAY’schen Gesetzes nothwendig sind und durch welche es gelingt, die Richtig keit dieses Gesetzes auch für diesen Fall darzuthun. Die Arbeit schliesst sich so unmittelbar an die von Faraday im Jahre 1834 veröffentlichte Untersuchung an, in welcher er das nach ihm be nannte Gesetz im Anschluss an die Elektrolyse geschmolzener Ha- loidsalze aussprach. Der Verf. untersuchte Bleichlorid, ■ bromid, -jodid, Zinkchlorid, Stannochlorid, Cadmium- und Wismuthchlorid, von denen die letzteren beiden unbefriedigende Resultate ergaben. Silberchlorid wurde bei 1050° elektrolysirt; dabei wurde in Folge einer Einwirkung der Porcellanmasse auf das Salz eine Stromaus beute von über 100 Proc. gefunden. Die Resultate seiner Unter suchung fasst der Verf. in folgenden Sätzen zusammen: 1. Weder im V-Rohr, wie es zuerst Faraday an wendete, noch im cylindrischen Tröge, noch in irgend einem ein facheren Apparate, der keine besondere Vorrichtung zur Trennung des Anoden- und Kathodenraumes enthält, lässt sich eine quantitative Zerlegung geschmolzener Salze dem FARADAY’schen Gesetze gemäss durchführen. 2. Die auf solche Weise erhaltenen Stromausbeuten hängen vielmehr von der Temperatur, der Stromdichte und dem Elektrodenabstand sowie von der Zeitdauer der Elektrolyse und der Construction der Apparate ab. Die Abweichungen der Ausbeuten vom FARADAY’schen Gesetze sind hierbei sehr gross und können bis zu 100 Proc. betragen. 3. Die Ursachen der mangelhaften Stromausbeuten sind: a) Der sich ausbildende Reststrom. Derselbe rührt von der Diffusion der ausgeschiedenen anodischen und kathodi- schen Körper und deren Wiedervereinigung im Elektro lyten her. Hierbei kommt den Metallen der Hauptantheil zu. Diese lösen sich theils im Elektrolyten, theils bilden sie darin Nebel von fein vertbeilten Metalltröpfchen. Die