Angelaufenes Eisen ist nicht passiv, vielmehr zeigt die Combi nation: Angelaufenes Eisen | NaNO 3 , H 2 CrC>4 I Pt, wenn noch kein Stromschluss stattgefunden hat, am Elektrometer eine elektro motorische Kraft, die wenig unter der von frischem Eisen bewirkten liegt. Erst durch Kurzschluss oder durch Anwendung einer fremden Stromquelle lässt sich die Passivität herstellen. Unmöglich kann daher die kleine elektromotorische Kraft des passiven Eisens von einer noch dünneren unsichtbaren Oxydhaut herrühren. Eisen hält den passiven Zustand schwerer fest als Chrom. Noch schlechter als Eisen wird Nickel und am schlechtesten wird Kobalt passiv. Beide Metalle werden durch den Eigenstrom am besten in einer Lösung von Kaliumdichromat oder Natriumacetat oder durch einen starken fremden Strom in den passiven Zustand versetzt. Am Schluss der Abhandlung vergleicht der Verf. die Bedin gungen, unter denen die vier Metalle: Chrom, Eisen, Nickel, Kobalt, den passiven Zustand annehmen, der als ein bei der Berührung mit gewissen Anionen eintretender Zwangszustand aufzufassen ist, über dessen Natur wir uns zunächst in vollständiger Unwissenheit be finden. Bgr. A. Gockel. Ueber die Beziehungen zwischen Polarisation und Stromdichte in festen und geschmolzenen Salzen. ZS. f. physik. Chem. 34, 529—558, 1900 f. Der Verf. untersuchte bei einer Anzahl von geschmolzenen und von erstarrten, noch hinlänglich gut leitenden Salzen die Aenderung der Polarisation mit der Stromdichte, wobei als Elektroden zumeist cylindrische Kohlenstäbe von 8 mm Durchmesser (bei manchen Ver suchen auch Platindrähte) dienten. Wirklich zuverlässige Resultate konnten nur mit wenig Salzen, nämlich den Haloiden des Bleies, Cadmiums und Wismuths, erhalten werden. Die erhaltenen Resultate werden mit den von Wiedeburg (diese Ber. 54 [2], 661, 1898) und von Jahn (diese Ber. 51 [2], 635, 1895;-54 [2], 753, 1898) aufgestellten Formeln verglichen. Es ergiebt sich, dass in vielen Fällen die Versuchsergebnisse besser mit der logarithmischen Formel als mit der von Wiedeburg übereinstimmen. Beim Wismuthbro- mid nähern sich die Ergebnisse bald mehr der einen, bald mehr der anderen Formel. Von den störenden Einflüssen sind besonders die Absorption der Gase durch die Elektrode, ihre Lösung im Elektrolyten und ihre Diffusion durch denselben mittels ausgedehn terer Versuche näher zu ermitteln. Bgr.