586 32. Elektrochemie. In der Berichtigung wird bemerkt, dass die Potentialmessungen in molecular-normaler Lösung vorgenommen wurden, während Neu mann äquivalent-normale Kupfersulfatlösung benutzte. Bgr. W. Hittorf. Ueber die Passivität der Metalle. ZS. f. phys. Chem. 34, 385—402,1900 t. Im Auszuge: ZS. f. Elektrochem. 7,168—170, 1900 f. Im Anschluss an seine Untersuchungen über das elektromoto rische Verhalten des Chroms (diese Ber. 54 [2], 618, 1898; 55 [2]. 647, 1899) hat der Verf. die Ursache der Passivität des Eisens aufzufinden versucht und gelangt zu dem Ergebniss, dass die von Faraday zu diesem Zwecke gemachte Annahme einer dünnen Oxyd schicht nicht haltbar ist. Gleich dem Chrom befindet sich das Eisen im activen Zustande, wenn es seine niedrigste Verbindungsstufe bildet. Es verliert diesen normalen Zustand, wenn es Anode in der Lösung eines Sauerstoffsalzes wird (das Chrom verliert den normalen Zustand auch in den Lösungen der Ilaloide). Hierzu reicht bereits der Eigenstrom etwa der Combination Fe | NaNO ;t , H 3 CrO 4 | Pt hin, deren Verhalten der Verf. genauer untersucht. Um den inneren Widerstand möglichst klein und dadurch den Eigenstrom möglichst gross zu machen, verwendete der Verf. ein besonders construirtes Glasgefäss, welches gestattete, die Flüssigkeiten über einander zu schichten und ihre Mischung ohne Anwendung eines Diaphragmas fast völlig zu verhüten. Schliesst man das Element durch ein Galvanometer von geringem Widerstand, wobei das Eisen immer zuletzt eingetaucht werden muss, so dass dadurch der Strom schluss bewirkt wird, so geht die Stromstärke stetig zurück, wobei das Eisen seine metallische Oberfläche beibehält und auch sein Ge wicht nicht verändert. Oefthet man den Strom, so wächst die elektromotorische Kraft der Kette wieder, und man erhält schliess lich nach kürzerer oder längerer Zeit (je nachdem der Eigenstrom der Combination kürzer oder länger geflossen war) die ursprüng liche elektromotorische Kraft wieder. Auch wenn man das Eisen nach dem Herausnehmen aus dem Elektrolyten abspült, trocknet und an der Luft liegen lässt, zeigt es beim Wiedereintauchen den ursprünglichen Werth der elektromotorischen Kraft wieder. Statt des Nitrats kann man mit gleichem oder besserem Erfolg das Chro mat und Acetat anwenden; in Lösungen von Sulfaten wird das Eisen jedoch durch den Eigenstrom nicht passiv, sie lösen viel mehr das Eisen zu Ferrosulfat. Die Thatsache nun, dass das Eisen von selbst aus dem passiven in den activen Zustand zurückkehrt,