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W. Nernst und W. Wild. Einiges über das Verhalten elektro lytischer Glühkörper. ZS. f. Elektrochem. 7, 373—376, 1900 f. Die aus den Oxyden des Zirkons, Thoriums, Yttriums und der damit verwandten seltenen Erden bestehenden Glühkörper der Nernst-Lampe haben eine mit der Temperatur steigende Leit fähigkeit, wie folgende Messungen zeigen: Temperatur ... 600 700 800 900 1000 1100° Leitfähigkeit . . 0,03 0,16 0,64 1,84 3,6 9,9 X 10-2 reciproke Ohm pro Centimeter-Würfel. Der Wattverbrauch für eine Kerze steigt sehr stark, wenn die Belastung abnimmt; die Zahlen liegen zwischen 0,61 und 2,36 Watt für die Kerze. Die Spannung betrug meist gegen 200 Volt. Bei einer mittleren Be lastung von 1,35 Watt ist die Lebensdauer der dünnsten Stifte etwa 180 Stunden, die der dicksten doppelt so gross. Die maxi male specifische Helligkeit beträgt 10 bis 16 Kerzen pro Quadrat millimeter. Berücksichtigt man die in Folge der Apparatur der elektrolytischen Lampe eintretenden Licht- und Spannungsverluste ebenso wie bei den Glüh- und Bogenlampen, so braucht die elektro lytische Lampe ungefähr halb so viel Energie wie die gewöhn liche Glühlampe, aber 20 Proc. mehr als grosse Bogenlampen. Von Wichtigkeit ist, dass die elektrolytische Lampe ein rein weisses Licht liefert. Von wissenschaftlichen Anwendungen der elektro lytischen Lampe sind zu nennen die Benutzung zu objectiven Gal vanometerablesungen in Vorlesungen, zu Spectralversuchen und bolometrischen Arbeiten, zu photometrischen Messungen und für einfache colorimetrische Prüfungen (unter Benutzung passender Lichtfilter). Bgr. Konrad Norden. Ueber die Bestimmung der Stromvertheilung auf Elektrodenflächen. ZS. f. Elektrochem. 7, 309—313, 1900 f. In diesem auf der 7. Hauptversammlung der deutschen elektro chemischen Gesellschaft (Zürich 1900) gehaltenen Vortrag be schreibt der Verf. ein Verfahren zur Bestimmung der Stromdichte an den einzelnen Punkten einer Elektrodenfläche, welches darauf beruht, dass der Versuchselektrode bei sonst unveränderter Schal tung eine Zwischenelektrode gegenübergestellt wird. Diese ist, damit sich zwischen ihrer Vorder- und Rückseite kein Strom aus bildet, ähnlich wie die von C. Heim (diese Ber. 54 [2], 761, 1898), so eingerichtet, dass sie den Querschnitt des Elektrolyten möglichst ganz ausfüllt, und ist der Versuchselektrode möglichst nahe und parallel angebracht. Auf ihr scheiden sich dann die Producte der