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bei den niedrigen Werthen festgehalten, die bedingen, dass die in der obigen Gleichung dargestellte Reaction dauernd von links nach rechts verläuft. Auch die Oxydation von Gold in Cyankaliumlösung im Sinne der BonLÄNDER’schen Auffassung sowie eine Reihe an derer Thatsachen, z. B. die, dass viele Verbrennungen nur bei Gegenwart von Wasser stattfinden, erklären sich in ähnlicher Weise. Die ohne Gegenwart von Wasser stattfindende trockene Autoxyda- tion ist als ein Phänomen ganz verschiedener Art zu betrachten. Neben der obigen Gleichung, nach welcher der Zerfall der Sauerstoffmolekel nur bei Gegenwart von Wasser stattfinden könnte, existirt noch die zweite, O 2 O + O, die als der Zusammenhang der beiden Sauerstoffformen ohne Wasser bezeichnet werden kann. Während man früher, auf dem durch diese Gleichung dargestellten Gleichgewicht fussend, die Gegenwart von Wasser als Zufälligkeit betrachten und somit das ungestörte Zustandekommen des Gleichgewichts nach der letzten Gleichung annehmen musste, wenn man überhaupt Wirkungen atomistischen Sauerstoffs behaupten wollte, fällt hier der Nachdruck auf die erste Gleichung, und wesentliche Vorgänge finden ihre Deutung darin, dass die Vorgänge nach der zweiten Gleichung ohne geeigneten Katalysator unterbleiben. F. Crotogino. Studien über Oxydationspotentiale. ZS. f. anorg. Chem. 24, 225—262, 1900 f. Die Arbeit ist in ihren ersten Theilen von mehr chemischem Interesse. Es wird im Anschluss an theoretische Erwägungen, die F. W. Küster angestellt hat, über Versuche berichtet, durch Ver minderung der Concentration der Wasserstoffionen und des davon abhängigen Oxydationspotentials das Brom vom Jod durch Oxyda tion mittels Permanganat und Essigsäure in ähnlicher Weise zu trennen, wie Jannasch und Ashoff dieses Element vom Chlor nahezu quantitativ getrennt haben. Ferner wird über eine elektro- metrische Titration der Halogene mit Kaliumpermanganat Mitthei lung gemacht. Bei den Untersuchungen über Einzelpotentiale von Oxydationsmitteln zeigte sich, dass nur bei solchen, durch deren Wirksamkeit keine Aenderung der Concentration der Wasserstoff- ionen herbeigeführt wurde, eine scharfe Messung möglich war. Des halb wurde nur in mehr qualitativer Weise beim Kaliumpermanganat, welches mit Schwefelsäure versetzt wurde, der Nachweis erbracht, dass das Potential sich proportional dem Logarithmus der Cohcen-