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nur die Stetigkeit des Stromes beibehalten und gezeigt, dass unter Vernachlässigung seiner thermischen Wirkung in der Nähe der Elektroden je ein Minimum der Leitfähigkeit liegt, zwischen denen sich nur ein Maximum befindet. Es. J. Stark. Theoretische Bemerkungen über den elektrischen Aus gleich in Gasen. Phys. ZS. 1, 439—442, 1900. — — Weitere Beiträge zur Theorie der elektrischen Leitung der Gase. Phys. ZS. 2, 4—6, 1900. Nach der lonentheorie besteht die elektrische Strömung in einem Leiter in einer entgegengesetzten Bewegung von positiven und negativen Ionen, also in zwei elektrischen Strömen, die sich in ihren äusseren Wirkungen addiren. Während nun für gewöhnliche Leiter der negative und der positive Strom in allen Querschnitten praktisch gleich stark sind, der Gesammtstrom also eine Summe aus zwei gleich grossen Gliedern ist, nimmt der Verf. an, dass in Gasen für den stationären Zustand nur der Gesammtstrom eine in der Zeit und für alle Querschnitte unveränderliche Grösse zu sein braucht, die Summanden dagegen können verschieden gross sein und von Querschnitt zu Querschnitt variiren. Zugleich kann auch die Leit fähigkeit für die beiden Ströme verschieden sein. Aus dieser Vor stellung folgt, dass die räumliche Variation der Stärke der beiden Ströme an gewissen Stellen eine Ausscheidung oder besser An sammlung von positiven und negativen Ionen bedingt, dadurch wird an jenen Stellen die Zahl der Ionen vermehrt, an anderen vermin dert. Diese Ansammlung ruft dann neue elektrische Kräfte hervor, die sich über das normale Potentialgefälle überlagern. Man ist dann nicht mehr in der Lage, aus dem Potentialgefälle und der Stromstärke auf das Leitvermögen zu schliessen, sondern muss letz teres gesondert bestimmen, wie es der Verf. nach der Methode der Querströme (siehe nachstehendes Referat) gethan hat. Diese Be trachtung setzt voraus, dass man im Einzelnen annehmen kann, dass die mittlere Geschwindigkeit der Ionen proportional der herrschenden Kraft ist und deren Richtung besitzt. In Wirklichkeit ist bei Gas entladungen die lonengeschwindigkeit in Folge des geringen Wider standes, den diese finden, in vielen Fällen nicht dieser Forderung entsprechend, sondern wenn die Ionen in ein Gebiet kleineren Gefälles übertreten, behalten sie noch eine gewisse Zeit ihre grössere Ge schwindigkeit von vorher bei und weichen in ihrer Richtung auch noch von der Richtung der herrschenden Kraft ab. Diese Erschei nung wird als lonenschuss bezeichnet. Auf Grund dieser Anschau-