werden eine Reihe von Messungen des Potentialgefälles in der Flamme ausgeführt und die Apparatenanordnung kurz beschrieben. Es zeigt sich, dass die Grösse der freien positiven Elektricität an der Kathode abnimmt, wenn die Temperatur der Anode sinkt. Gleich zeitig nimmt die freie negative Elektricität an der Anode zu. Zur Erklärung des erhaltenen Potentialgefälles scheint die Annahme alleiniger Oberflächendissociation nicht auszureichen, wenn keine Recombinationen der Ionen eintreten. Die Thatsache, dass sich ein Sättigungswerth für die Stromstärke sehr nahe erreichen lässt und gleichzeitig der Potentialfall den für die Volumdissociation charakteristischen Verlauf zeigt, ist wohl kaum durch Recombi nationen der Ionen zu erklären. Es erscheint vielmehr wahrschein lich, dass neben der Oberflächendissociation auch Volumdissociation auftritt. Weiter ergiebt sich, dass bei gleich temperirten Elek troden schon bei Potentialdifferenzen von wenigen Volt wahre Ab weichungen vom OHM’schen Gesetze wahrscheinlich sind. Es wer den dann noch die Werthe der Wanderungsgeschwindigkeiten aus dem Potentialverlauf bestimmt, unter der Annahme, dass die Ober flächendissociation klein gegen die Volumendissociation ist. Für negative Ionen ergeben sich hierbei Werthe von 1200 bis 1800 C "' , ö ° See. ’ also von derselben Grössenordnung, wie sie auch von Wilson ange geben sind. Für die positiven lonenwerthe wurden jedoch Werthe von 250 bis 350 gefunden, also wesentlich grösser als die Wilson- schen Werthe. Besondere Versuche über den Einfluss der Be strahlung der Flammengase führen den Verf. weiterhin zu der An nahme, dass die elektrolytische Dissociation in der Flamme auf der elektromagnetischen Resonanz des OH-Ions auf ultrarother Strahlung beruht. CI. Aug. Hagenbach. lieber elektrolytische Leitung in Gasen beim kritischen Punkte. Phys. ZS. 1, 481—483, 1900. Verf. untersucht das Leitvermögen der Lösung von Jod- und Bromnatrium in schwefliger Säure in geschlossenem Gefässe. Bei steigender Temperatur nimmt der Widerstand dieser Lösung zu, aber nicht gleichmässig, sondern nach dem kritischen Punkt hin beschleunigt. Bei der kritischen Temperatur war die Leitfähigkeit nicht Null, sondern hatte in allen Fällen einen messbaren Werth. Wurde weiter erhitzt, so nahm der Widerstand weiter zu, aber viel langsamer. Wurde das Gefäss umgekehrt, so dass die Elek troden sich ausserhalb der Flüssigkeiten befanden, so war anfangs