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546 31- Elektrische Maasse und Messungen. C. Frenzel. Ueber einige Eigenschaften des flüssigen Ammoniaks. ZS. f. Elektrochem. 6, 477—480, 485—489, 493—500, 1900. Das Ammoniak wird aus gebranntem Marmpr und Merck- schem Chlorammonium gewonnen, mit concentrirter Kalilauge ge waschen und dann über Natronkalk und Aetzkali getrocknet. Die Verflüssigung geschah durch feste Kohlensäure und Aether. Die Messung der Leitfähigkeit ergab als niedrigsten Werth 1,33.10 —7 bei — 79,3°. Der Temperaturcoefficient ist im Mittel 1,9 Proc. Es wurde sodann die Abhängigkeit der Stromstärke von der polari- sirenden Kraft verfolgt. Bei Bestimmung der anodischen Polari- sation kommt man dabei stets auf drei UnStetigkeitsstellen, die dreierlei Ionen entsprechen würden. Bei Bestimmung der katho- dischen Polarisation zeigt sich, dass die Curve, welche den Zu sammenhang zwischen Stromstärke und Spannung darstellt, stets an derjenigen Stelle einen Knick zeigt, wo zwischen der Kathode und einer constanten Wasserstoflelektrode die Spannung Null herrscht, so dass man schliessen kann, dass der Wasserstoff primär abgeschieden wird. Ein Wasserzusatz übt nur einen geringen Einfluss auf die Leitung aus. CI. Edward C. Franklin u. Charles A. Kraus. Ueber den Tem- peraturcoefficienten der Leitfähigkeit einiger Substanzen, die in verflüssigtem Ammoniak gelöst sind. Amer. Chem. Journ. 24, 83—93, 1900. Chem. Centralbl. 1900, 2, 553—554f. Die Verff. prüfen im Anschluss an frühere Arbeiten weiter die von Arrhenius aufgestellte Formel, die für die Leitfähigkeit, als Temperaturfunction betrachtet, einen Exponentialausdruck liefert. In Uebereinstimmung hiermit finden sie für die unter suchten Elektrolyte ein Maximum der Leitfähigkeit bei Lösungen in verflüssigtem Ammoniak. Die Ammoniaklösungen zeichnen sich aus durch die Anwendbarkeit grosser Temperaturverände rungen, ohne dass das Glas des elektrolytischen Troges angegriffen wird. Untersucht wurden Lösungen von Ammoniumjodid, -bromid, -chlorid, Jodkalium, Kupfernitrat, Schwefel, Paranitrophenol in Ammoniak sowie Jodkalium in Methylamin. Lösungen von metalli schem K, Na, Li in Ammoniak zeigten anderes Verhalten, ver- muthlich in Folge Bildung von chemischen Verbindungen (Amide). Grm. E. Legrand. Sur la conductibilite electrique de certains sels et du sodium dissous dans le gaz ammoniac liquefie. These. 75 S. Paris, Georges Carre et C. Naud, 1900. L’äclair. electr. 26, 88—98, 1901.