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einander geschaltet sind. Verschiedene Materialien der Membran geben verschiedene Resultate. Am besten gelingen die Versuche mit Argentan. Lässt man das Ende der Primärwickelung auf einem auf eiserner Axe sitzenden Zahnrade schleifen, während man das andere Ende gegen die Mitte des Rades hält, so ist im Telephon kein Geräusch zu hören. Das Phänomen ist demnach nicht auf Wärmewirkungen, sondern auf Contact verschiedenartiger Metalle zurückzuführen, deren Spannungen nach dem Verf. bei der jedes maligen Berührung sich ausgleichen. B. V. Poülsen. Sur le telegraphone. C. R. 130, 1754—1755, 1900. Journ. de phys. (3) 9, 655—661, 1900. Das Telegraphon. Ann. d. Phys. (4) 3 r 754—760, 1900. In diesen Mittheilungen beschreibt der Verf. die principielle Einrichtung des von ihm erfundenen Apparates, welcher im Stande ist, Geräusche und Klänge jeder Art aus beliebiger Entfernung auf zunehmen, festzuhalten und jederzeit mit grosser Deutlichkeit wieder zugeben. Der Kern eines Elektromagneten ist unten so ausgebildet, dass er einen Stahldraht umspannt und wird nun an diesem Stahldraht vorbeigeführt, während durch die Wickelung des Elektromagneten die schwankenden Ströme eines Mikrophons geschickt werden, auf dessen Membran eingesprochen wird. Dann entstehen in dem Stahldraht schwankende Magnetisirungen quer zur Längsrichtung des Drahtes. Führt man nun darauf oder beliebige Zeit später einen gleich gestalteten Elektromagneten an dem Drahte vorbei, dessen Wicke lungen aber mit einem Hörtelephon verbunden sind, so entstehen in Folge der wechselnden ' permanenten Quermagnetisirung des Stahldrahtes inducirte Ströme, welche mit dem Hörtelephon ge hört werden können, so dass man das beliebige Zeit vorher auf den Stahldraht magnetisch aufgeschriebene Gespräch beliebige Zeit nachher anhören kann. Der Apparat stellt daher einen Phonographen dar, der sich aber von dem EDisox’schen äusser durch die Reinheit der Wiedergabe dadurch unterscheidet, dass man aus beliebiger Ferne in ihn hineinsprechen oder -singen oder andere Klänge und Geräusche dem Apparate zur Aufbewahrung übermitteln kann. Die magnetische Niederschrift kann, um den Draht für neue Aufnahmen zu präpariren, in ein magnetisches Feld von ausreichender Stärke gebracht werden, z. B. in das eines den Draht entlang ge führten Löschelektromagneten, durch den der Strom von zwei oder drei Elementen geschickt wird.