522 30. Galvanische Hülfs- und Messinstrumente. E. Ruhmer. Ueber den Widerstand des Wehnelt- Unterbrechers. Phys. ZS. 1, 303—304, 1900. Durch Messungen an drei elektrolytischen Unterbrechern, deren Platinstiftoberflächen im Verhältniss 1:2:3 standen, wurden die theoretischen Darlegungen Simon’s bestätigt. Der mit dem Hitz drahtinstrumente gemessene Mittelwerth der Stromstärke nimmt mit wachsender Selbstinduction ab, der Widerstand eines und desselben Unterbrechers sinkt mit wachsender Stromstärke und abnehmender Selbstinduction, und die Stromdichte wird bei Vergrösserung der Oberfläche verkleinert. Man hat, um die doppelte Stromstärke bei dem halben Widerstande zu erzielen, auch die Selbstinduction um die Hälfte herabzusetzen. Beliebige Unterbrecher besitzen bei der selben Stromdichte auch dieselbe Unterbrechungszahl. Es. A. v. Rzewuski. Ein elektrolytischer Unterbrecher für schwache Ströme. Ann. d. Phys. (4) 1, 614—616, 1900. Den Grund für die Unwirksamkeit des WEHNELT-Unterbrechers bei schwachen Spannungen, etwa 24 Volt, erblickt der Verf. in der Sauerstofientwickelung an der activen Elektrode, welche die Berüh rung derselben mit der Flüssigkeit verhindert, so dass bei schwachen Spannungen die Stromstärke nicht genug an wachsen kann. Verf. verhindert nun die Umhüllung der Elektrode von einer Gasschicht, indem er von unten her gegen die Elektrode unter passend geregeltem Druck einen Säurestrom aus einer Düse strömen lässt. Auf diese Weise erhält er einen Unterbrecher, mit dem man auch bei schwa chen Spannungen GEissLER’sche Röhren, kleinere Inductorien und auch Röntgenröhren betreiben kann. B. Em. Piärard. Ein merkwürdiger Versuch mit Fernsprechapparaten. Bull, de la Soc. Beige d’Electriciens. [Elektrot. ZS. 21, 443, 1900. Eine nach Art der Telephonmembran montirte Platte kann, wenn durch Schallwellen erregt, durch Berührung eines ihr gegen überstehenden, an dem Ende einer Schraube befestigten Platinstiftes den Stromkreis der Primärspule eines Telephontransformators schliessen, in welchen keinerlei elektromotorische Kräfte, Batterien oder dergleichen eingeschaltet sind. Die Secundärspule ist an die Klemmen eines etwa 30 m entfernten Telephons angeschlossen. Eine gegen die Membran gesungene Melodie wird in diesem Telephon, wenn auch schwach, so doch deutlich gehört, obwohl im Primär kreise nur die Primärspule, die Platte und der Platinstift hinter