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J. F. Merrill. The influence of temperature, pressure, used Solu tions and size of anodes on the deposit of silver Voltameters. The Phys. Rev. 10, 167—174, 1900f. Phys. ZS. 1, 560, 1900. Die Untersuchung wurde in der Absicht unternommen, nach zuweisen, ob bei der Elektrolyse von Silbernitrat die Temperatur, der Druck u. s. w. einen Einfluss auf die an den Silberionen haftende elektrische Ladung ausübt. Zu diesem Zwecke wurde der Strom durch je zwei möglichst gleiche Silbervoltameter gesandt, von denen sich das eine unter den gewöhnlichen, das andere unter den ver änderten Bedingungen befand. Der Druck, welcher durch compri- mirte Luft bis auf 103 Atm. gesteigert wurde, war ohne Einfluss auf die Menge des abgeschiedenen Silbers; ebenso wenig konnte ein Einfluss der unter diesem Druck absorbirten Luftmenge nach gewiesen werden. Die gegentheiligen Beobachtungen von Schuster und Crossley (diese Ber. 48 [2], 600, 1892) und von Myers (Wied. Ann. 55, 288; diese Ber. 51 [2], 637, 1895) können viel leicht so erklärt werden, dass bei den Versuchen des Verf. die Wirkung der Bestandtheile der Luft, von denen Sauerstoff und Kohlendioxyd die Silbermenge vermindern, während sie der Stick stoff vermehrt, sich gegenseitig aufheben. Auch die Temperatur ist ohne Einfluss auf die Silbermenge. Bei den diesbezüglichen Versuchen wurde das eine Voltameter auf 0° abgekühlt, das andere auf 90° gewärmt; die Lösung von Silbernitrat war beide Male durch vorheriges Erhitzen bis zum Sieden von absorbirter Luft be freit. Wird die kalte Lösung vorher nicht aufgekocht, so zeigen sich in der Menge des niedergeschlagenen Silbers unregelmässige Differenzen, die zwischen 0,00 und 0,08 Proc. schwanken und wahr scheinlich von der Wirkung des gelösten Sauerstoffs und Kohlen dioxyds herrühren. Das aus einer kalten Lösung ausgeschiedene Silber ist feinkörnig und schneeweiss, das aus der heissen Lösung erhaltene dagegen grobkörnig und mit einem Stich ins Graue. Auch aus geschmolzenem Silbernitrat wurde die gleiche Silber menge wie aus einer zum Sieden erhitzten und dann abgekühlten Lösung erhalten. Die bei diesen Versuchen benutzte Lösung von Silbernitrat war 15 proc. — Aus einer bereits gebrauchten Lösung von Silbernitrat wurde eine grössere Menge Silber niedergeschlagen, als aus einer frisch bereiteten; der Unterschied betrug 1 Thl. auf 11600 Thle., in einer anderen Versuchsreihe 1 Thl. auf 1700 Thle. Im Gegensätze zu Kahle (diese Ber. 54 [2], 484, 1898) findet der Verf., dass das aus einer frischen Lösung abgeschiedene Silber mehr grobkörnig und etwas weniger weiss ist als das aus ge-