Thiel. 475 polarisator wird dabei das Salz des Elektrodeniuetalls bezeichnet. Mit der Untersuchung der genannten Elektroden zweiter Art be schäftigt sich die vorliegende Untersuchung, und zwar wurde ver sucht, dieselben aus Gemischen von Chlor- und Bromsilber und von Brom- und Jodsilber herzustellen. In der umfangreichen Ab handlung wird die Versuchsanordnung zur Potentialmessung ge schildert, bei der eine neue Form der Brückenwalze sowie eine abweichend construirte, gegen Erschütterungen unempfindliche Normal elektrode benutzt wurden; ferner beschreibt der Verf. die Unter suchung und Reinigung der bei den Versuchen benutzten Substanzen sowie die Elektroden, die theils formirt, d. h. oberflächlich in Haloidsalz verwandelt, theils blank angewendet wurden. Ausführlich wird dann die Menge und die Zusammensetzung der benutzten Halogen silbergemische beschrieben; für die Chlorsilber-Bromsilbergemische konnten bereits veröffentlichte Untersuchungen von Küster (ZS. f. anorg. Chem. 19, 90, 1898) benutzt werden. Die Zusammensetzung der Niederschläge, welche beim Vermischen einer 0,1-normalen Lösung von Silbernitrat mit einem wechselnde Zusammensetzung zeigenden Gemisch der Lösungen von Kaliumbromid und -jodid entstehen, wurde durch eine eigene Versuchsreihe ermittelt. Dabei zeigte sich, dass im Gegensatz zum Chlor- und Bromsilber dieses letztere mit dem Jodsilber keine vollständige Mischungsreihe bildet. Die Messung des Potentials ergab nun, dass die elektromotorische Kraft der Kette Hg | HgCl in n-KCl | AgX in n-KY | Ag bei Anwendung von Cblorsilber-Bromsilbergemischen mit wachsendem Procentgehalt des Gemisches an Bromsilber regelmässig steigt (AgX und KY bezeichnen allgemein ein Halogensilbergemisch und das zugehörige Halogenkaliumgemisch). Bei Gegenwart von Depolari satoren, die homogene Mischungen von Chlor- und Bromsilber sind, existiren mithin Mischpotentiale. Bei Anwendung eines Ge misches von Brom- und Jodsilber besteht dagegen, wie sich nach den obenstehenden Versuchsergebnissen erwarten lässt, die Curve, welche die Potentiale in ihrer Abhängigkeit von dem Gehalte des Depolarisators von Jodsilber darstellt, aus einem horizontalen und einem nahezu verticalen Theile. Erst ein Gehalt von 92 Proc. Jod silber bewirkt eine Erhöhung des Potentials um 3 Millivolt, welche Aenderung beim Chlorsilber-Bromsilbergemisch schon von 14,5 Proc. Bromsilber hervorgerufen wird. — Im letzten Theil der Arbeit werden die gefundenen Potentialdifferenzen benutzt, um daraus die Löslichkeit der Halogensilbergemische im Wasser zu berechnen. Die für die reinen Haloidsalze gefundenen Zahlen stimmen gut mit den