Johnson. Wabburg. 449 nur 2 / 3 - bis 3 / 4 mal so gross als bei positiver. Grösser ist der Unter schied beim Wasserstoff, sehr klein beim Sauerstoff. In der That wird im Sauerstoff die negative Leitung am wenigsten begünstigt. Sofern bei der Glimmentladung bekanntlich der Potentialabfall an der Kathode, das Kathodengefälle, erheblich grösser ist als das Anodengefälle, schien es von Interesse, bei diesen Bestimmungen auch den Uebergang von der Spitzen- zur Glimmentladung in Be tracht zu ziehen. Dazu erniedrigt man den Gasdruck, bis die Spitzenentladung in die Glimmentladung übergeht. Es ergab sich, dass beim Uebergange der Spitzenentladung in die ausser ordentlich viel stärkere Glimmentladung der Potentialabfall an der Spitze keine erhebliche Veränderung erleidet, wenn die Spitze negativ ist, aber auf ein Dreizehntel des früheren Werthes herabsinkt, wenn die Spitze positiv ist. Daraus folgt zunächst, dass bei der Spitzenentladung an einer negativen Spitze derselbe Vorgang stattfindet wie bei der Glimmentladung, an einer positiven Spitze aber ein ganz anderer. Der Unterschied scheint folgender zu sein. Bei der Spitzenentladung ist das Strom gebiet nahezu ein Kegel, dessen Spitze in der geladenen Spitze liegt, dessen Erzeugende mit dem kürzesten Abstand zwischen Spitze und Platte einen Winkel einschliessen, welcher bei Spitzen potentialen von 5000 bis 12000 Volt grösser als 60° gefunden wird, und zwar trifft dies zu, mag die Spitze positiv oder negativ sein. Geht nun unter bedeutender Zunahme der Stromstärke die Spitzenentladung in die Glimmentladung über, so sieht man das negative Glimmlicht über ein grösseres Stück des Spitzendrahtes sich ausdehnen, wobei wahrscheinlich die Ausdehnung des Strom gebietes und die lonendichtigkeit in der Nähe der Spitze sich nicht erheblich ändert. An der positiven Spitze hingegen zieht sich dabei der breite dunkle Kegel in einen schmalen leuchtenden Streifen zusammen, wobei die lonendichtigkeit und damit das Leitvermögen an der Spitze erheblich zu- und damit der Potential- gradient erheblich abnimmt. 2. Der Verlauf des Potentials zwischen Spitze und Platte. Derselbe wurde im freien Lufträume durch eine Platin sonde der beschriebenen Art bestimmt, welche an einem Milli- metermaassstabe verschiebbar war. Es ergab sich, dass der ab solute Werth des Potentialgradienten in der Nähe der Erdplatte bei der Annäherung an diese zunimmt, woraus nach der Potential- theorie folgt, dass dort eine Anhäufung von Elektricität vom Zeichen der Spitzenentladung stattfindet. Fortschr. d. Phys. LVI. 2. Abth. 29