G. C. Schmidt. Ueber den Einfluss der Temperatur auf das Poten- tialgefälle in verdünnten Gasen. Sitzber. phys. med. Soc. Erlangen 31, 64—85, 1900 j-. Ann. d. Phys. (4) 1, 625—647, 1900 f. Phys. ZS. 1, 251—254, 1900 f. Die vom Verf. benutzte Methode der Messung war die von Warben de la Rue und Müller, Hittore, Warburg u. A. an gewendete; in die von einem constanten Strom durchflossene Gas strecke waren mehrere Platindrähte als Sonden eingesenkt. Die Potentialdifferenz zwischen den Sonden wurde mittels eines modifi- cirten WARBURG’schen Elektrometers gemessen. Als Stromquelle diente eine Batterie von 1000 Accumulatoren. In den Stromkreis waren HiTTORp’sche Jodcadmiumwiderstände und ein Telephon zur Beurtheilung der Continuirlichkeit des Stromes, sowie ein Spiegel galvanometer eingeschaltet. Zum Erwärmen der Entladungsrohre diente ein mit Asbest ausgefütterter eiserner Kasten. Aus dem selben ragten nur die beiden Enden mit den Elektroden und die Quecksilbernäpfchen, in welche die oberen Enden der Sonden tauchten, heraus. Ein Glimmerfenster erlaubte die Erscheinungen in der Entladungsrohre zu verfolgen. Die Temperaturen wurden an einem im Kasten befindlichen Thermometer abgelesen. Die Untersuchung, welche auf Stickstoff beschränkt blieb, führte zu folgenden Resultaten: 1. Sowohl bei constantem Druck, als auch bei constanter Gas dichte zerfällt bei gesteigerter Temperatur das umgeschichtete posi tive Licht in Schichten, die durch Steigerung der Stromstärke grösser, verwaschener und heller werden. Bei noch höheren Tem peraturen zieht sich das positive Licht nach der Anode hin zurück, so dass schliesslich die Entladung eine dunkle wird. 2. Eine Steigerung der Temperatur der Kathode bewirkt, dass das Glimmlicht sich weiter ausdehnt und zwar um so mehr, je ge ringer der Druck ist. Die Steigerung der Temperatur hat also denselben Einfluss wie die Steigerung der Stromintensität. 3. Der Gradient in der positiven leuchtenden Säule ist un abhängig von dem Kathodengefälle. 4. Der Gradient im positiven ungeschichteten Lichte ist bei constanter Gasdichte unabhängig von der Temperatur. 5. Beim Erwärmen unter constantem Druck nimmt der Gra dient im positiven, ungeschichteten Lichte ab und zwar langsamer als die Gasdichte. 6. Das Kathodengefälle ist, so lange die Kathode noch nicht