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Herausnehmen an demselben eine dünne gleichmässige Flüssigkeits haut zurück, welche einen dünnwandigen Cylinder von 1 cm Durch messer und 2 cm Höhe bildete. Während nun der an einem Seidenfaden aufgehängte Cylinder im rotirenden Felde nur eine Anziehung erfuhr, die sich in schwachen Schwingungen verrieth, begann er, mit dem Dielektricum gefüllt, im Felde mit zunehmender Geschwindigkeit zu rotiren und zwar war der Sinn der Drehung von dem Sinne des Feldes abhängig. Die Versuche erstreckten sich auf Glycerin, rohes Leinöl, Vaselinöl, Petroleum, Terpentinöl, Ricinusöl, Benzol u. a. Es zeigte sich, dass bei gleichem Gewicht dieser Dielektrica die Geschwindigkeit sehr verschieden war, und dass auch bei Anwendung ein und der selben Flüssigkeit die Drehungsgeschwindigkeiten zunahmen, als hätte die vorangegangene Wirkung das Material gegen die Wir kung des Feldes empfindlicher gemacht. Unter den untersuchten Stoffen war die Drehung bei rohem Leinöl am stärksten, am schwächsten bei Ricinusöl. Die Drehungen wurden erst beobachtet, wenn die Potentialdifferenzen 10 000 bis 12 000 Volt erreichten, doch ist es wahrscheinlich, dass sie unter günstigen Verhältnissen schon bei kleineren Werthen sich zeigen werden. Das Feld wech selte 42 mal in der Secunde. Die Versuche zeigen somit, dass die flüssigen Dielektrica sich ganz analog verhalten wie die festen; die für die letzteren ange nommene Hysteresis der dielektrischen Polarisation muss also auch für die flüssigen Nichtleiter Gültigkeit haben. Scheel. G. W. Walkeb. On the distribution of a gas in an electrical field. Proc. Boy. Soc. 17, 171—181, 1900f. Phys. Soc. London, 9. März 1900. [L’öclair. electr. 22, 480, 1900 f. Der Verf. nimmt an, dass ein Gas gebildet wird aus Mole- cülen, die jedes aus zwei Atomen von gleicher Masse zusammen gesetzt sind, das eine positiv, das andere negativ geladen. Er setzt ferner voraus, dass, wenn man ein Gas der Wirkung elektrischer Kräfte aussetzt, die Molecüle sich in Atome spalten, und dass ein Gleichgewichtszustand eintritt, in welchem es eine bestimmte Zahl nicht gespaltener Molecüle und eine bestimmte Zahl freier positiver und negativer Atome giebt. Indem Verf. das Potential in einem Punkte sucht, erhält er einen von elliptischen Functionen gebildeten Ausdruck, der in Folge dessen für den Raum periodisch ist. Durch Anwendung dieses Resultates auf den Fall einer luft leeren Röhre findet Verf., dass beim continuirlichen Potentialabfall