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erklärt, und adoptirt sie mit einigen Aenderungen auch für diese lonisationserscheinungen. Schliesslich führt er noch einen Versuch an, der dem Villari’s gerade invers ist und so vielleicht zur Er klärung von dessen Beobachtungen dienen kann. Grm. W. C. Henderson. On electrical effects due to evaporation of sodium in air and other gases. Proc. Roy. Soc. 66, 183—186, 1900t. Electrician 44, 867—868, 1900. [ZS. f. Elektrochem. 6, 578, 1900. In einem Eisencylinder wurde Na verdampft; über dem Na befand sich eine mit einem Quadrantelektrometer verbundene Kupfer scheibe; dieselbe zeigte eine negative Ladung von 2 bis 3 Volt an, wenn das Na in einer Umgebung von atmosphärischer Luft ver dampfte, blieb aber unelektrisch, wenn die Verdampfung in einer Leuchtgasatmosphäre vor sich ging. Die im ersten Falle auftretende Elektrisirung wird also durch die Oxydation des Natriums, nicht durch den Verdampfungsprocess an sich hervorgerufen. Dttbg. J. Elster und H. Geitel. Beiträge zur Kenntniss der atmosphäri schen Elektricität. Phys. ZS. 1, 245—248, 1900. Aus Versuchen über die Zerstreuung statischer Ladungen in der freien Atmosphäre wird der Schluss gezogen, dass die atmo sphärische Luft an allen Orten bis zu einem gewissen Grade ionisirt ist. Der Gehalt der Luft an Ionen nimmt mit der Meereshöhe zu, die Entladung erfolgt um so schneller, je höher der Beobachtungs punkt liegt. In Folge der grösseren Beweglichkeit der negativen Ionen wird ein von Luft umgebener Leiter sich von selbst negativ laden; daher muss auch der Erdkörper eine negative Ladung an nehmen. In dem dadurch bedingten Kraftfelde der Erde erfahren die freien Ionen eine theilweise Scheidung; um die Bergspitzen, in denen die Dichtigkeit der negativen Elektricität am grössten ist, sammeln sich besonders positive Ionen an; daher werden hier nega tive Ladungen schneller zerstreut als positive. — Bei Expansion und Abkühlung der Luft findet die Condensation des Wasserdampfes nach Versuchen von J. J. Thomson derart statt, dass zuerst die negativen und erst bei weiter fortschreitender Condensation auch die positiven Ionen an Wassertropfen gebunden werden. Daher wird, da die Tropfen sogleich nach ihrer Bildung zu fallen be ginnen, eine Scheidung der Elektricitäten eintreten: Ursprung der Gewitterelektricität. Dttbg. 21*