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ausgeschlossen wird, das Quarzfenster als Quelle der Condensations- kerne betrachtet werden, vielmehr erscheint die durchstrahlte Luft selbst als diese Quelle. Zahlreiche Versuche über die Durchlässig keit verschiedener Körper für die vom Funken ausgehende Wir kung zeigen, dass dieselbe höchst wahrscheinlich als ultraviolettes Licht höchster Brechbarkeit, durch V. Schumann’s Versuche be kannt, aufzufassen ist, das von fast aller Materie, äusser einigen wenigen Substanzen, wie Flussspath, Gyps, Wasserstoff, sehr stark absorbirt wird. Gehen die Strahlen durch Gase hindurch, so er füllen sie, indem sie absorbirt werden, ihren Weg durch das Gas überall mit Kernen der Dampfcondensation, die, einmal entstanden, auch aus dem Strahlenbündel heraus- und mit dem Gase fort wandern können. Unter Verwendung von Linsen aus Quarz, Stein salz und Flussspath gelingt es dem Verf., die Brechbarkeit der Strahlen quantitativ zu bestimmen, nachdem durch Verwendung von Aluminiumelektroden und Veränderungen am Inductorium die Dampfstrahlwirkung der Funken so erhöht war, dass sie 50cm dicke Luftschichten durchdrang. Es ergaben sich in Flussspath Brechungscoefficienten zwischen 1,5 und 1,6, woraus sich die Wellenlänge der Strahlen zu 140 bis 190 au berechnet. Die kern bildende Kraft der Strahlen ist für verschiedene Gase verschieden, stark bei Luft, O, CO 2 , schwach bei Leuchtgas, sehr schwach beim Wasserstoff, was erklärlich ist, weil dieser wenig absorbirt; da Leuchtgas, obwohl ganz undurchlässig, nur schwache Kernbildung zeigt, so folgt, dass starke Absorption zwar nothwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für kräftige Wirkung ist. — Wird Gas, welches von der Funkenstrahlung durchsetzt wurde, zwischen den Platten eines geladenen Condensators hindurchgeleitet, so wird der Condensator entladen, wobei die Beschaffenheit der geladenen Ober fläche und das Vorzeichen der Ladung gleichgültig ist; das Gas ist also durch die Strahlung elektrisch leitend geworden; diese elektrische Wirkung und die Dampfstrahlwirkung gehen hinsicht lich der Absorbirbarkeit, des quantitativ verschiedenen Verhaltens verschiedener Gase und aller anderen Bedingungen parallel. Als eine weitere wesentliche Eigenschaft der Funkenstrahlung erscheint die kräftig ozonisirende Wirkung derselben. — Kurzwellige Strahlen, welche die so charakterisirten Wirkungen ausüben, werden nun nicht nur vom elektrischen Funken, sondern auch vom elektrischen Lichtbogen und von der Sonne ausgesendet. Letzteres ergab sich aus Beobachtungen in den Alpen, die eine mit zunehmender Höhe zunehmende Zerstreuungsgeschwindigkeit statischer Ladungen beider