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348 25. Allgemeine Theorie der Elektricität und des Magnetismus. Theorie die Entdeckung Faraday’s aufzunehmen, dass die Grösse der zwischen Leitern mit constanten Ladungen wirkenden Kraft je nach dem Zwischenmittel verschieden ist; dadurch werden gewisse Widersprüche, auf welche die übliche Behandlungsweise führt, beseitigt. Dnt. P. Drude. Zur Elektronentheorie der Metalle. I. Theil. Ann. d. Phys. (4) 1, 566—613, 1900. Es wird die Hypothese gemacht, dass die Elektricitätsleitung wie in Elektrolyten so auch in Metallen eine convective ist; die elektrischen Theilchen (Elektronen, Kerne), denen man nicht noth- wendig ponderable Maasse zuzuschreiben braucht, denn eine gewisse kinetische Energie der Bewegung und Trägheit für Bewegungs änderungen sind durch das Bestehen des vom bewegten Elektron repräsentirten elektrischen Stromes gegeben, sind theils frei beweg lich, theils an ponderable Molecüle gebunden. Für die frei beweg lichen "Kerne, von denen im Allgemeinen beliebig viele Gattungen vorhanden sein können, deren Ladungen aber stets Multipla des Elementarquantums e sein sollen, werden die Vorstellungen der kinetischen Gastheorie acceptirt. Ist m die (wahre oder scheinbare) Masse eines bei der Temperatur T mit der Geschwindigkeit u sich bewegenden Theilchens, so ist 1 / 2 wu' 2 = aT, wo w eine universelle Constante bedeutet, die aus der LoscHMiDT’schen Zahl und den Gesetzen der Gastheörie berechnet wird. Im Anschluss an diese Gesetze werden auf Grundlage der Elektronentheorie die Vorgänge der Wärme- und Elektricitätsleitung, des Thomson-Effectes, der Berührungs- und Thermoelektricität und der gälvano- und thermo magnetischen Eigenschaften behandelt. Dttbg. P. Drude. Zur Elektronentheorie der Metalle. II. Theil. Ann. d. Phys. 3, 370—402, 1900 f. Eine rechteckige Metallplatte werde in ein homogenes Magnet feld gebracht, und zwar senkrecht zu dessen Kraftlinien, denen parallel und nach vorn gerichtet die z-Axe der Coordinatensysteme zu denken ist; die eine (horizontale) Seite der Metallplatte sei parallel zur X-Axe, die zweite (verticale) ist dann parallel zur positiven y-Axe (nach oben). Wenn in der Richtung der rr-Axe ein Strom in die Fläche eingeleitet und von den Querseiten der Metallfläche kein Strom abgenommen wird, so laden die posi tiven Ionen den unteren Rand der Platte zu positivem Potential bis zu einer Stärke, dass die ablenkende Kraft des Magnetfeldes