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50° bis 90° nach der Mischungsmethode ausgeführt und zwar dem Princip nach in derselben Weise, wie Schiff die specifischen Wärmen flüssiger organischer Verbindungen bestimmt hat. Zur Prüfung der Methode dienten Beobachtungen an reinem destillirtem Wasser, welche dem Verf., in guter Uebereinstimmung mit Baumgarten, Vetter, Lüdin, Rapp u. A., für die mittlere specifische Wärme des Wassers die aus der Formel C m = 1 — 0,00045« + 0,000 008 8 « 2 zu berechnenden Werthe ergaben. Die eigentlichen Versuche des Verfassers erstrecken sich auf Lösungen von Kalium-, Natrium-, Zink-, Kupfersulfat, Kalium-, Natrium-, Calcium-, Kobaltchlorid, sowie von Kalium- und Natrium nitrat. Auf die Einzelresultate, welche im Original in extenso wiedergegeben sind, kann hier natürlich nicht näher eingegangen werden; dagegen verdienen die folgenden allgemeinen Ergebnisse Beachtung: Die untersuchten wässerigen Salzlösungen zeigten alle, mit Ausnahme des Zinksulfates, eine kleinere Aenderung ihrer specifischen Wärmen mit der Temperatur, als das Wasser, liessen aber immerhin noch eine grössere oder kleinere Zunahme ihrer specifischen Wärmen deutlich erkennen, so dass Mäbignac’s An nahme, dass die specifische Wärme wässeriger Salzlösungen bei zu nehmender Temperatur constant bliebe, sich bei Temperaturen über 50° nicht als richtig erwiesen hat. Berechnete man aus den gefundenen specifischen Wärmen einer Salzlösung den Einfluss, welchen das gelöste Salz auf dieselbe aus übte, so zeigte es sich, dass er überhaupt nicht oder doch nur un bedeutend durch eine Temperaturzunahme geändert wurde und dass die Aenderung der specifischen Wärmen der Lösung fast allein durch das in derselben enthaltene Wasser bedingt wurde. Innerhalb des geringen Betrages aber, welchen die Abweichungen der specifischen Wärme einer Salzlösung unter einander zeigen, lassen die gefundenen Resultate auf ein geringes Steigen oder Sinken derselben mit steigender Temperatur in manchen Fällen schliessen. Zum Schluss hebt Verf. noch hervor, dass der Umstand, dass die specifischen Wärmen einer grossen Anzahl gelöster Salze bei einer Temperaturänderung nahezu constant bleiben, darauf hindeutet, dass die specifische Wärme eines im Wasser gelösten Salzmolecüls durch eine Temperaturänderung nur wenig oder überhaupt nicht beeinflusst wird, und dass eine deutlich wahrnehmbare Aenderung derselben nur dann eintritt, wenn durch Hydratbildung oder andere chemische Vorgänge Wärmetönungen entstehen. Eine derartige 20*