282 22 b. Verdampfung und Condensation. Glasplatte von ihren Spiegelbildern in der Quecksilberkuppe ermit telte. Zur Eliminirung eines Indexfehlers am Manometer, der in sonderheit von einer möglichen Neigung der Striche herrührte, konnten Wasser- und Phosphorsäuregefäss abwechselnd mit den beiden Manometerkammern in den beiden verschiedenen Combinationen verbunden werden. Die hierzu dienende Vorrichtung ist in der Abhandlung näher beschrieben. Was die Versuche bei 0° betrifft, so zeigten dieselben zunächst noch keine genügende Uebereinstimmung. Eine nähere Discussion der Einzelversuche ergab, dass der stationäre Zustand, den die Theorie der Versuche erfordert, noch nicht erreicht war. Da es am nächsten lag, diese Thatsache dem Einflüsse der Verdampfungs wärme des Wassers zuzuschreiben, so stellte man die späteren Be obachtungen mit zwei Wassergefässen an, die nach einander ein geschaltet wurden, so dass das eine wesentlich die zur Verdampfung nöthise Menge Wasser lieferte, das zweite nur zur Aufrechterhaltung des stationären Zustandes diente. Auf diese Weise wurde eine genügende Annäherung gewonnen. Als wahrscheinlichsten Werth für die Spannkraft des gesättigten Wasserdampfes leiten die Verff. den Werth: 4,579 mm ab, dem sie mit Berücksichtigung der Unsicherheit in der Bestim mung der Theilungsfehler der Glasplatte einen wahrscheinlichen Fehler von + 0,001 mm zuschreiben. Den Versuchen unter und über 0° ist eine geringere Bedeutung beizulegen, wenn die Resultate auch als genauer anzusehen sind als die bei gleichen Temperaturen vorliegenden Bestimmungen von Regnault und Magnus. Die gewonnenen Resultate sind in ge nügender Uebereinstimmung mit den aus den folgenden, von Thiesen schon früher veröffentlichten Formeln zu errechnenden Werthen über Wasser: (273 + t) log = 5,409 (t — 100) — 0,508 . 10~ 8 {(365 — f) 4 — 265 4 }, über Eis: 4^13 = 9 ’ 78 273^ ’ Besonders angestellte Versuche ergaben, dass die Dampfspan nung der Phosphorsäure bei 30° von derjenigen bei 0° nicht merk lich verschieden ist, und ferner, dass im Vacuum nichts vorhanden ist, dessen Druck sich durch die Abkühlung mit flüssiger Luft merk lich verringert hätte. Scheel.