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Litteratur. Bellati. 241 21. Quellen der Wärme. Manfredo Bellati. Sui calore svolto nel bagnare le polveri. Considerazione e ricerche. Atti Venezia 59, 931—947, I9oof- [Cim. (4) 12, 296—300, 1900 f. Der Verfasser discutirt zwei Ansichten, welche hinsichtlich der beim Benetzen pulverförmiger Körper auftretenden Wärmeentwicke lung geäussert worden sind. Nach der ersten Hypothese rührt diese relativ grosse Wärmeentwickelung von der sehr starken Com- pression her, welche die dem festen Körper anhaftende Flüssigkeits schicht erfährt und welche die Hartnäckigkeit, mit der nach Bünsen’s Versuchen auch bei hohen Temperaturen eine dünne Wasserschicht den Gefässwänden anhaftet, sowie die Thatsache erklärt, dass in dieser Schicht das Kohlendioxyd ausserordentlich löslich ist. Die Ver suche von Jungk (Pogg. Ann. 125, 292, 1865) bestätigten diese Ansicht insofern, als nach ihnen eine Erwärmung nur stattfindet, wenn die Temperatur des Wassers oberhalb 4-4° liegt, während unterhalb 4- 4° eine Abkühlung erfolgt. Da nämlich die bei der Compression stattfindende Wärmeentwickelung dasselbe Vorzeichen hat, wie der thermische Ausdehnungscoefficient des Wassers bei der betreffenden Temperatur, und da dieser zwischen 0 und 4° negativ ist, so muss unterhalb + 4° eine Abkühlung des Pulvers stattfinden. Die Versuchsergebnisse von Meissner (Wied. Ann. 29, 114, 1886), welcher auch bei 0° eine Erwärmung der pulver förmigen Stoffe nachwies, stehen mit der erwähnten Hypothese nicht im Widerspruche, weil durch den Druck der Punkt der Maximal dichte des Wassers erniedrigt wird und schon bei 200 Atm. bei 0°, bei dem im vorliegenden Falle anzunehmenden Druck von mehreren Tausend Atmosphären unterhalb 0° liegt. Ebenso wenig sind sie direct mit den Ergebnissen von Jungk vergleichbar, weil dieser die Substanzen in einer feuchten Atmosphäre aufbewahrte (während Meissner sie trocknete), so dass die Möglichkeit vorliegt, dass in der neuen Wasserschicht, die sieh beim Benetzen auf der bereits vorhandenen bildete, nicht der Druck vorhanden war, der erforder lich ist, um die Maximaldichte des Wassers unter die Versuchs temperatur zu erniedrigen. Der Verf. wiederholte die Versuche von Jungk mit gut gewaschenem Flusssand und fand, dass Sand, welcher durch gelindes Erwärmen getrocknet war, sich sowohl bei 8° als bei 0° beim Benetzen erwärmte. Ebenso wurde stets eine, wenn auch geringere Erwärmung bei Sand nachgewiesen, der weniger Fortschr. d. Phys. LVI. 2. Abth. Jß