2 3 6 20. Ausdehnung und Thermometrie. Der Verf. fand auf diese Weise für K Werthe zwischen 0,005° und 0,010°. Aus dem äusseren Druckcoefficienten ß e berechnet sich bekannt lich der innere ßi nach der Formel ßi = ße + k, worin k den cubischen Compressibilitätscoefficienten des Glases bezeichnet; er lässt sich aber auch direct bestimmen, wenn man das Thermometer in einem umkippbaren Siedeapparat abwechselnd in verticaler und horizontaler Lage beobachtet. Hierbei ergab sich jedoch nur dann eine gute Uebereinstimmung zwischen Rechnung und Beobachtung, wenn man den Capillaritätscoefficienten nicht berücksichtigte. Der Verf. sucht dies durch die Annahme zu erklären, dass sich bei den Siedepunktsbestimmungen der Quecksilbermeniscus nicht in Ruhe, sondern in einer Art von oscillatorischer Bewegung befinde. Beim Zurückgehen der Temperatur hat man es ja ohnehin mit einer sinkenden Kuppe zu thun, aber auch beim Ansteigen um ein sehr kleines Stück würde durch die hierdurch hervorgerufenen Capillar- kräfte eine rückläufige Bewegung des Meniscus bewirkt, es käme also bei den Siedepunktsbeobachtungen thatsächlich immer nur ein dem sinkenden Quecksilber entsprechender Meniscus in Betracht. A. Schuster macht in seiner Antwort darauf aufmerksam, dass Guillaume im Gegensatz zu Sworn auch beim Siedepunkte einen Unterschied bis zu 0,003° zwischen steigendem und sinkendem Quecksilberfaden constatirt hat; er hält auch die Erklärungen von Sworn ohne weitere Versuche nicht für stichhaltig, stimmt aber mit ihm darin überein, dass die drei Ablesungen: Eispunkt, Tem peraturmessung und Siedepunkt, unter ganz analogen Verhältnissen des Meniscus vorgenommen werden müssen. Zu diesem Zweck sollte nicht nur in höheren Temperaturen bei steigender Temperatur beobachtet werden, sondern auch die Bestimmung des Eispunktes sollte mit steigendem Quecksilber ausgeführt werden. Die von Sworn schliesslich erhaltenen Resultate, dass die Thermometer aus verre dur mit denjenigen aus Jenaer Glas 16 m und die Angaben des Thermometers aus englischem Flintglas mit denjenigen des Wasserstoffthermometers übereinstimmen, weichen zu stark von den in Breteuil, Charlotten bürg und Wien gefundenen Resultaten ab, als dass sie nach Ansicht von Schuster richtig sein könnten. G-lch. A. Dufour. Sur un thermometre en quartz pour hautes tempe- ratures. C. B. 130, 775—776, i900f.