Bakus. Chappuis. 225 desselben durch Erhöhung der Temperatur oder Verminderung des Druckes um denselben Bruchtheil verringert, und die von der Natur und den Dimensionen des das Gas einschliessenden Gefässes voll kommen unabhängig ist. Bei der Besprechung des Platin - Widerstandsthermometers er kennt zwar der Verf. die von keinem anderen Pyrometer erreichte Empfindlichkeit an, hält es aber trotzdem aus mehreren Gründen, namentlich wegen seiner Veränderlichkeit bei hohen Temperaturen, für weniger brauchbar als das Thermoelement. Von letzteren giebt er dem Element Platin/Platiniridium wegen seiner grösseren Empfind lichkeit den Vorzug vor dem Element Platin/Platinrhodium. Der Verf. gelangt zu dem Schlüsse, dass die Entwickelung der Pyrometrie in letzter Zeit ausserordentlich befriedigend gewesen sei und dass man in Kurzem auf diesem Gebiete über eine Reihe ebenso genauer (konstanten verfügen werde, wie in den bestent- wickelten übrigen Zweigen der Physik. In einem kurzen Anhänge fügt der Uebersetzer des Aufsatzes, D. Berthelot, noch eine kurze Zusammenstellung von Fixpunkten für mittlere Temperaturen bei, welche zur Aichung von Pyrometern von Wichtigkeit sein können. Glch. P. Chappuis. L’echelle thermometrique normale et les echelles pratiques pour la mesure des temperatures. Rapp, du Congr. Intern, de Phys. 1, 131—147, 1900. Zunächst wird das im Jahre 1887 zur Normalscala gewählte Wasserstoffthermonieter besprochen, dessen Abweichungen von der thermodynamischen Scala bekanntlich sehr gering sind, gleichzeitig aber darauf hingewiesen, dass dies Gas wegen seiner Eigenschaften, bei höheren Temperaturen durch Metallwandungen zu diffundiren und reducirend zu wirken, über 200° nicht mehr ohne Bedenken angewendet werden kann. Hieran schliesst sich eine Discussion des Luft- und des Stickstoffthermometers, deren Angaben als nahezu identisch angesehen werden dürfen, deren Abweichungen von der Wasserstoffscala jedoch vom Anfangsdruck abhängen, dergestalt, dass nur bei ganz niedrigen Drucken die Stickstoff- und die Wasser stoffscala identische Werthe liefern würden. Der Spannungscoefficient des Stickstoffs erreicht jedoch in der Nähe von 100° einen Grenz werth, so dass oberhalb von 100° die Stickstoffscala für Thermo meter mit constantem Volumen an die Stelle der Wasserstoffscala treten kann. Fortschr. d. Phys. LVI. 2. Abth. 15