Holbokn u. Day. 221 langen Stabes aus derselben Legirung, wie das Luftthermometergefäss (80 Proc. Pt, 20 Proc. Ir) bei den Temperaturen 250°, 500°, 750°, 1000° auf folgende Weise. Der Stab befand sich in einem elektrisch geheizten und gegen Wärmeabgabe durch zwei Chamottehüllen geschützten Thonrohr, das an zwei, den Enden des Stabes entsprechenden Punkten mit Löchern versehen war, durch welche man mittels zweier Mikrometer mikroskope einige auf beide Enden des Stabes gezogene Strich marken anvisiren konnte. Gegen die Strahlung des Ofens waren die Mikroskope durch ein mit Wasser bespültes Diaphragma ge schützt. Die mit Pariser Roth eingeriebenen Theilstriche hoben sich bei den nicht oxydirbaren Metallen in heller Rothgluth scharf als helle Striche vom dunkeln Grunde ab, während bei den oxydirbaren Metallen eine künstliche Beleuchtung der Striche auch bei den höheren Temperaturen vortheilhaft gefunden wurde. Die Tem peratur des Stabes wurde mit einem Thermoelement an neun ver schiedenen Stellen gemessen; der Temperaturabfall an den Enden betrug etwa 10 Proc. Die Ausdehnung eines Stabes von der Längeneinheit liess sich ausdrücken durch folgende Werthe: Für Platiniridium (80 Proc. Pt, 20 Proc. Ir) A = [8198/ + 1,418 / 2 ]. 10- 9 A = [88891 4- 1,274/2]. 10- 9 für reines Platin für unglasirtes Porcellan aus der Kgl. Porcellanmanufactur (Berlin) A = [2954/ -|- 1,125/ 2 ]. 10 -9 . Eine weitere Fehlerquelle der bisherigen Messungen konnte eventuell darin bestehen, dass der etwa 1 Atm. betragende Lieber druck des Gases bei höheren Temperaturen vorübergehende Ver grösserungen des Gefässes verursachte. In Folge dessen bestimmten die Verff. die höheren Temperaturen auch noch mit vermindertem Druck im Gefäss, indem sie einen Theil des Messgases in den Manometerschenkel treten liessen und die Einstellung an einer zweiten, im kurzen Manometerschenkel angebrachten Spitze aus führten ; das hierbei in Betracht kommende Zusatzvolumen zwischen den beiden Spitzen wurde durch Auswägung mit Quecksilber er mittelt. Die Versuche ergaben, dass die Messungen innerhalb der erreichten Genauigkeit von dem im Luftthermometer herrschenden Druck nicht abhingen. Abgesehen von den früheren Beobachtungen, die nun durch die Messung der Ausdehnung des Platiniridiumgefässes vollständig