138 15 c. Krystalloptik. Doppelbrechung. exponenten a des Quarzes benutzte, so musste er vielfach zur Be stimmung von w Ablesungen mit dem ABBE’schen Apparate machen. Aus diesen Beobachtungen machte Viola nun den Schluss, dass die FRESNEn’schen Gesetze für Quarz nicht gelten und die Grenz- curve der Totalreflexion für tu des Quarzes nicht ein Kreis, son dern eine Ellipse ist. Weiter ergab sich, dass die Strahlenfläche des Quarzes aus zwei Rotationsellipsoiden besteht, die sich in den Scheitelpunkten berühren, durch welche die sogenannte optische Axe geht. Wenn die Abweichung der bei Quarz für die optischen Erscheinungen geltenden Gesetze von den FKESNEn’schen auch nicht gross ist, so ist sie doch immer vorhanden. Als Erklärung dient jene Theorie des Lichtes, nach welcher das Licht in einer elektri schen Störung besteht, welche immer mit einer magnetischen Stö rung verbunden ist. Die zur Erklärung nothwendigen hauptdielek trischen Constanten (f' und «") und die hauptmagnetischen Constanten (fi' und ft") werden mit Hülfe der HELMHOLTz’schen Gleichungen £ " n" für den Quarz schliesslich zu —7 = 1,01185 und —— — 1,00020 £ bestimmt. M. B. G. Quesneville. Ueber die elliptische Doppelbrechung und die vierfache Brechung beim Quarz in der Nähe der Axe. (De la double refraction elliptique et de la tetrarefringence du quarz dans le voisinage de l’axe.) 360 S. mit 4 Tafeln. Paiis, Gautier- Villars et Als, 1898. ZS. f. Kryst. 33, 102—103, 1900. Die Einleitung behandelt unsere Kenntniss über die elliptische Brechung beim Quarz, welche besonders durch die Untersuchungen Airy’s, Jamin’s, Mac Cullagh’s und frühere Arbeiten Quesneville’s hervorgerufen wurde. Während in dem ersten Abschnitte der vor liegenden Arbeit der Verf. nachzuweisen sucht, dass aus den Be obachtungen Jamin’s und aus den Formeln Mac Cullagh’s für die der Axe benachbarten Strahlen die NothWendigkeit der Drehung der primitiven Polarisationsebene folge, wenn das einfallende Licht geradlinig polarisirt war, entwickelt er in dem zweiten Abschnitte auf Grund dieser Untersuchungen seine neue Theorie und beschreibt sodann im dritten Theile Beobachtungen bei einfallendem circular- polarisirtem Licht und bei einfallendem geradlinig polarisirtem Licht. Den Schluss der Arbeit bildet eine Untersuchung der isochromati schen Curven bei convergentem Licht. In folgenden zwei Fällen steht die Beobachtung mit der AiRY’schen Theorie in völligem Widerspruch: 1) wenn zwei gleiche Platten von entgegengesetztem