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Strahlenarten darthun. Die linear angeordnete active Substanz be findet sich in der Verbindungslinie der Pole eines Elektromagneten, 11,5 mm darüber ein 4 mm dicker Kupferstab und in derselben Entfernung über dem Stabe eine in schwarzes Papier eingewickelte , photographische Platte. Wird der Elektromagnet schwach erregt, : so ergiebt das Bild vom Kupferstabe einen Schatten, der ebenso breit ist, als wenn der Magnet nicht erregt ist, aber abgelenkt er scheint. Ein 0,1 mm dickes, 45° geneigtes, am Kupferstabe befestigtes Aluminiumblatt bewirkt, dass der Schatten auf dem Bilde, wenn auch ebenso breit wie vorher, abgeschwächt und mehr diffus ist. i Die Ursache dieses Schattens sind diffuse oder secundäre Strahlen. | Die durch das magnetische Feld erzeugte Ablenkung ist aber ge ¬ ringer, als wenn das Aluminiumblatt nicht vorhanden ist. — Wird die active Substanz, um ihre leuchtenden Strahlen unwirksam zu machen, mit Blattaluminium von 0,01 mm Dicke bedeckt, und eine nicht umhüllte photographische Platte gegen die Verbindungslinie der Magnetpole geneigt aufgestellt, so zeigt das Bild eine dreifache Wirkung: ein geradliniges, nicht abgelenktes Bündel von Strahlen, ein weniger intensives, diffuses Bündel zu beiden Seiten des ersteren und ein abgelenktes Bündel. Eine 0,15 mm dicke, auf die active Substanz gelegte Bleifolie hat zur Folge, dass das erste Strahlen bündel verschwindet, aber das zweite an Intensität zunimmt; das dritte Bündel bleibt unverändert. Auch dann, wenn die photogra phische Platte in schwarzes Papier eingehüllt ist, macht sich das erste Strahlenbündel nicht geltend, muss also aus nicht ablenkbaren, wenig durchdringenden Strahlen bestehen. — Glas und verschiedene Metalle, denen die radioactiven Stoffe durch Bestrahlung das Ver mögen ertheilen, die Luft leitend zu machen, wirken auf photo graphische Platten nicht ein. Lpk. H. Becquerel. Note sur le rayonnement de l’uranium. C. R. 130, 1583—1585; 131, 137—138, 1900. Die Strahlen, welche von radioactiven Körpern ausgehen, zer fallen in zwei Gruppen : solche, welche den Kathodenstrahlen gleichen und durch ein magnetisches und ein elektrisches Feld abgelenkt werden, und solche, welche die Metalle und andere das Licht nicht durchlassende Körper durchdringen und nicht ablenkbar sind. Das Radium entwickelt beide Gruppen der Strahlen, das Polonium nur die nicht ablenkbaren Strahlen, das Actinium die ablenkbaren Strahlen. Das pulverförmige Uran strahlt nach den Versuchen des Verfassers ablenkbare Strahlen aus. Indessen lässt sich die