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radioactive Strahlenquelle mit Schirmen von Glimmer, Glas, Alu minium, schwarzem Papier etc. bedeckt, so zeigt die nämliche be strahlte Substanz verschiedene Intensitäten des Phosphorescenzlichtes. Folglich sind die Radiumstrahlen nicht allein aus verschiedenen Strahlen zusammengesetzt, sondern es besitzen die letzteren auch in verschiedenem Grade das Vermögen, in den einzelnen Substanzen Phosphorescenz zu erregen, wie es ja auch mit den Strahlen des sichtbaren Spectrums der Fall ist. — Flussspath phosphorescirt noch 24 Stunden nach der Bestrahlung mit Radiumstrahlen, und hat er nach einmaligem Erhitzen die Fähigkeit der Thermolumines- cenz verloren, so gewinnt er sie durch Radiumstrahlen wieder. Lpk. H. Becquerel. Contribution ä l’etude du rayonnement du radium. C. R. 130, 206—211, 1900f. Soc. Prang. de Phys. Nr. 144, 2—3, 1900. Söances 1900, 28—38, 16*—17*. Journ. de phys. (3) 9, 190—199, 1900. Verf. schloss die in schwarzes Papier eingehüllte photographische Platte nebst der radioactiven Substanz in eine Röhre ein und eva- cuirte letztere. Der photographische Effect, der sich ergab, wenn die Röhre in ein magnetisches Feld gebracht wurde, war derselbe wie bei der Ausführung des Versuches in freier Luft. Aus den photographischen Eindrücken folgt, dass die Strahlen, welche senk recht zum magnetischen Felde gerichtet sind, in sich geschlossene Kreise beschreiben, deren Radius sich umgekehrt proportional der Feldstärke ändert, und dass die zum magnetischen Felde schief gerichteten Strahlen in die Axe des Feldes geleitet werden und Schraubenlinien beschreiben, welche um so weiter sind, je mehr die Neigungswinkel gegen die Kraftlinien zunehmen. Diesem Verhalten gemäss sind die ablenkbaren Radiumstrahlen den Kathodenstrahlen ähnlich, sie bestehen also aus negativ elektrisch geladenen, mit grosser Geschwindigkeit bewegten Massen. Lpk. H. Becquerel. Sur la dispersion du rayonnement du radium dans un champ magnetique. C. R. 130, 372—376, 1900. Verf. brachte in einer mit rothem Licht belichteten Dunkel kammer die nicht verhüllte photographische Platte horizontal in die Axe eines magnetischen Feldes, setzte ein dünnes Bleischälchen, welches das 1 mm breite Häufchen der radioactiven Substanz ent hielt, auf die Platte und legte auf letztere Streifen von Papier, Glas, Glimmer oder verschiedenen Metallen. Es zeigte sich, dass die am meisten ablenkbaren Strahlen von diesen Stoffen auch am