v. Lengyel. Giesel. Hofmann u. Strauss. Maier. Becquerel. ] 13 Elemente der Cer- und Yttriumgruppe, Titan und Baryum in Gestalt der Oxyde, Sulfate oder Oxalate und fanden alle diese Körper radioactiv. Nur die aus dem Euxenit gewonnenen Thorium-, Titan- und Bleiverbindungen erwiesen sich inactiv, während das Uranoxyd oxydul dieses Minerals stark activ war. In Uebereinstimmung mit Crookes stellten sie aus den leichter löslichen Fractionen eines activen Uranoxalates ein inactives Uranpräparat dar. Lpk. M. Maier. Einige Versuche mit den von radioactivem Baryum- chlorid emittirten Uranstrahlen. Phys. ZS. 2, 33—34, 1900. Ein selbstleuchtendes Baryumchlorid erwies sich schon nach einer Exponirung von 30 Secunden photographisch wirksam und vermochte nach vier Minuten die photographische Platte deutlich zu schwärzen, selbst wenn eine 4mm dicke Eisenplatte oder eine 20 mm dicke Quecksilberschicht eingeschaltet war. Die Ablenkbar keit im magnetischen Felde zeigte sich verringert, wenn sich das Präparat in einem evacuirten Raume befand. Dagegen liess sich weder eine Refraction noch eine reguläre Reflexion, weder eine Beu gung noch eine Polarisation beobachten. Lpk. H. Becquerel. Sur le rayonnement de l’uranium et sur diverses proprietes physiques du rayonnement des corps radio-actifs. Rapp, du congr. intern, de phys. 3, 47—78, 1900. Eine Zusammenfassung der von verschiedenen Forschern auf diesem Gebiete erzielten Ergebnisse. Die Endresultate sind: Es giebt Körper, welche spontan Strahlen aussenden. Diese sind fähig, undurchsichtige Stoffe zu durchdringen, Silbersalze zu reduciren und die Luft durch Ionisation leitend zu machen. Sie zerfallen in zwei Gruppen; die einen sind im magnetischen und elektrischen Felde ablenkbar und entsprechen in ihrem Verhalten den Kathodenstrahlen; die anderen sind nicht ablenkbar und ihrer Natur nach noch unbekannt. Man weiss nicht, ob die Strahlen gleichzeitig und unabhängig von einander von den radioactiven Körpern ausgehen, oder ob die eine Gruppe der Strahlen die andere hervorruft, sowie die Kathoden strahlen die X-Strahlen erzeugen, die ihrerseits secundäre, ablenk bare Strahlen hervorbringen. Der materielle Verlust der strahlenden Körper (1 mg pro cm 2 der strahlenden Oberfläche in einer Milliarde von Jahren) ist so gering wie bei der Verdampfung fester Körper, und daraus folgt, dass dem Energiegesetz nicht widersprochen wird. Lpk. Fortschr. d. Phys. LVI. 2. Abth. 8