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104 14. Phosphorescenz und Fluorescenz. H. Ebert und B. Hoffmann, lieber die Phosphorescenz des Phos phorpentoxyds. ZS. f. phys. Chem. 34, 80—86, 1900. Das technische Phosphorpentoxyd leuchtet nach vorangegangener Bestrahlung mit Sonnen- oder Bogenlicht mit grüner Farbe. Auch das rein dargestellte Präparat, welches sowohl von Arsen, Antimon, Schwefel und Kupfer als auch von niedrigeren Oxyden des Phos phors und von Metaphosphorsäure frei ist, phosphorescirt mit grün lichem Licht. Das Spectrum des letzteren ist continuirlich und zeigt ein Maximum bei 530 (iu. Die violetten und blauen Strahlen er regen die Phosphorescenz am stärksten, mithin folgt das Phosphor pentoxyd der STOKEs’schen Regel. In einer Temperatur von —180° wird das Phosphorescenzvermögen des Phosphorpentoxyds nach Dauer und Intensität gesteigert, wie bei den anderen phosphoresci- renden Körpern. Kathoden-, Röntgen- und Radiumstrahlen sind auf Phosphorpentoxyd ohne Wirkung. Da die Phosphorescenz an dem höchsten Oxydationsproducte als solchem nachgewiesen ist, so erscheint ein chemischer Process als Ursache der Phosphorescenz ausgeschlossen. Lph. E. Goldstein. Ueber die Phosphorescenz anorganischer chemischer Präparate. Berl. Ber. 1900, 818—828. Die Substanzen, die bisher als phosphorescirende bekannt waren, wurden in stark evacuirten, beweglich angebrachten Entladungs rohren durch Kathodenstrahlen zur Phosphorescenz gebracht. Je nach der Bewegung der Röhren kann die Substanz dem Kegel der Kathodenstrahlen ausgesetzt oder der Wirkung derselben entzogen werden. Im ersten Falle tritt in der Regel eine andere, bisher übersehene Leuchtfarbe auf als im zweiten Falle, wo man ein Nach leuchten in Form eines Lichtschweifes bemerkt, der von früheren Forschern als das eigentliche Phosphorescenzlicht der Substanz an gegeben worden ist. Verf. fand nun, dass das blaue Anfangslicht das Licht der reinen Substanz ist, während die andersfarbigen Lichtschweife durch Verunreinigungen erzeugt sind, und zwar zeigen die Verbindungen derjenigen Metalle, deren Oxyde farblos sind, das blaue Anfangslicht, aber an sich keinen Schweif, dagegen erregen kleine Zusätze der Verbindungen der anderen Metalle (Cr, Ni, Co, Mn etc.), die meistens mit den Verbindungen der Metalle der ersten Art zusammen zu glühen sind, noch eine andersfarbige Lichtemission. Die letztere tritt besonders als Lichtschweif, oder nur als solcher, hervor und übertrifft an Intensität das Blaulicht. Da nun diese