66 12. Objective Farben, Spectrum, Absorption. Aenderungen der Absorption bilden zuweilen in einer Woche einen vollen Kreis. Directe Versuche zeigen, dass flüssiges Wasser die Strahlen in diesem Theile des Spectrums stark absorbirt. Bei Gelegenheit der Bestimmung der Constanten von Steinsalz- und Fluoritprismen zeigte sich, dass die Winkel der ersteren sich mit der Temperatur ändern, dass mit steigender Temperatur die Flächen sich nach aussen krümmen; doch lassen sich die aus diesem Umstande herrührenden Fehler durch geeignete Art der Bestim mung der Winkel vermeiden. Der Brechungscoefficient erwies sich für Steinsalze verschiedenen Ursprungs gleich, ebenso für verschie dene Theile des Spectrums; auch der Temperaturcoefficient des Brechungsindex wurde für Steinsalzprismen bestimmt. Zum Schlüsse wird trotz der von Rubens für Energiemessungen eingeführten Ver besserungen des Thermoelements die Ueberlegenheit des Bolometers für diese Zwecke constatirt. Ly. J. R. Rydberg. La distribution des raies spectrales. Rapp, du congr. de pbys. 2, 200—224, 1900. Bericht über den Stand der Untersuchungen über die Consti tution der Spectra, eingeleitet durch eine eingehende Zusammen stellung der Litteratur. Die Spectren zerfallen in Linien - und Bandenspectren, die ersteren zeigen zwei Typen, solche mit Dub letten und Tripeln, die sich in Serien einordnen lassen, welche nach einer bestimmten Grenze convergiren, und solche, die zwar derartige Serien nicht zeigen, deren Linien sich aber in Reihen mit con- stanten Differenzen der Schwingungszahlen ordnen lassen. Am besten bekannt sind die Spectren des ersten Typus, bei denen drei Arten von Serien erkennbar sind: die Hauptgruppe, aus zwei oder drei Reihen bestehend, welche nach einer gemeinschaftlichen Grenze convergiren, so dass die Differenzen der Schwingungszahlen mit wachsender Ordnungszahl des Gliedes abnehmen, die verwaschenen (series nebuleuses) und die engen Reihen (series etroites), von Kayser und Runge als erste und zweite secundäre Reihen bezeichnet; die Reihen gleicher Ordnung der beiden letzteren Gruppen conver giren nach derselben Grenze. Die nähere Untersuchung, haupt sächlich auf Grund der Messungen von Kayser und Runge, zeigt mm, dass alle bekannten Reihen nahezu die gleiche Form haben, dass die Hauptreihen und die engen Reihen durch eine einzige Gleichung mit zwei veränderlichen Parametern darstellbar sind. Für die Spectren verschiedener Elemente lässt sich das Gesetz aus sprechen: die Anzahl der Wellen, welche einer bestimmten Er-