Der erste Band dieses auf fünf Bände berechneten Werkes enthält die Geschichte der Spectroskopie und die Beschreibung und Theorie der Apparate und der angewandten Verfahren. Nachdem im ersten Capitel die Geschichte der Spectroskopie, mit Newton’s Optik beginnend, gegeben ist, werden im zweiten die leuchtenden Dämpfe, in chemisch erzeugten Flammen, im galvanischen Licht bogen und in elektrischen Entladungen, nebst den nach Annahme der verschiedenen Forscher dabei herrschenden Vorgängen besprochen, im dritten die Theorie der Prismen und der durch Prismen erzeugten Spectra und die Construction der Prismen behandelt, im vierten die Diffractionsgitter, die ebenen, die concaven und die Stufengitter, im fünften die spectroskopischen Apparate, ihre Theorie, die Benutzung der Interferenzfransen, die photographischen Methoden und Apparate, die Benutzung der Fluorescenz und Phosphorescenz, sowie die Wärmewirkung der Strahlen, im sechsten endlich werden die spectro skopischen Messungen, die absoluten und relativen, im sichtbaren Spectrum, im Ultraviolett und Ultraroth kritisch besprochen. Die Litteratur ist mit möglichster Vollständigkeit bis Anfang 1899 und theilweise auch die der Jahre 1899 und 1900 berücksichtigt. Ein sorgfältiges Autoren- und ein Sachregister erleichtern die Benutzung dieses zum Nachschlagebuch bestimmten Handbuches in bester Weise. Ly. E. v. Oppolzer. Zur Theorie der Lichtemission. S.-A. Sitzungsber. Ver. „Lotos“, Nr. 6, 10 S., 1900. Auf Grund theoretischer Betrachtungen gelangt der Verf. zu folgenden Schlüssen: Der Kirchhoff-CLAUsius’sche Satz über die Strahlung des vollkommen schwarzen Körpers ist immer dann streng richtig, wenn der Brechungsexponent dieses Körpers derselbe ist wie der des angrenzenden Mediums; der Begriff des vollkommen schwarzen Körpers ist demnach ein relativer. Aus dem Kirchhoff’- 8 chen Gesetz folgt nur dann, dass die Emissionslinie eines Gases mit der Absorptionslinie genau zusammenfällt, wenn die Kirchhoff’- sche Function eine Constante ist, sonst ist das Maximum der Emis sion eines Gases immer nach der Seite hin verschoben, nach welcher die Energiecurve des schwarzen Körpers ansteigt. Aus der Stärke der Emission der einzelnen Linien kann die Temperatur des emit- tirenden Gases berechnet werden. Das Strahlungsgesetz für den absolut schwarzen Körper lässt sich auf nicht schwarze Körper mit matter Oberfläche von constanter Temperatur durch Einführung einer specifischen Constanten an Stelle der betreffenden allgemeinen