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870 1884. 45 BIII. Beschaffenheit des Meeres. Die Tiefseelothungen wurden mit denselben Apparaten wie beim Travailleur angestellt, ungefähr auf 17 3 / 4 ° w. Lg. Gr. zwischen den Wendekreisen und dem Aequator. Die Entfernung zwischen den einzelnen Lothungen betrug im Mittel 350 SM1. '1 abeile I ergiebt, dass auf dem Parallel von St. Helena eine merkliche Er hebung stattfindet (25° s. Br.), die sich als unterseeisches Plateau in mittlerer Tiefe von 4500 m fortsetzt und plötzlich unter dem Aequator mit einer Senkung von 7370 m Tiefe endigt, der grössten, die bisher im Atlantic gemessen ist. Die Temperaturmessungen mit Miller-Casella Thermometern ergaben die bekannten Gesetze; die grösste Tiefe, in der die Temperatur gemessen wurde, war 5000m, die Temperatur war 0,2, an der Oberfläche 23,7° C. (3” 12' S. B.; 18° 11' w. Lg.). Auch die Lufttemperaturen, Salzgehalt des Wassers und Dichtigkeit an den Oberflächen wurden vielfach bestimmt. Die Schiffe hatten die Polarkommission nach der Orange-Bai gebracht und waren vom Feuerland wieder zurückgekehrt. Die Beobach tungen sind in Curven dargestellt. Auf der Höhe des La Plata macht sich deutlich eine Abnahme des specifischen Gewichts des Wassers bemerklich (1,0267), obgleich der Abstand von der Mündung ein sehr bedeutender war. Die den Salzgehalt darstellende Curve unter scheidet sich nur wenig von der des specifischem Gewichts. „Das interessanteste Ergebniss eines Vergleichs der verschie denen Curven ist die üebereinstimmung in der schnellen Tempe raturzunahme des Wassers zwischen 1° und 11° n. Br. entsprechend einer plötzlichen Abnahme des specifischen Gewichtes und Salz gehalts, auch lässt sich erkennen, dass die Oberflächentemperaturen in dieser Zone während der beiden Reisen im Mittel nur um 0,5° von einander abweichen, während das specifische Gewicht sich mit dem Wege nach Osten schnell vermindert.“ Eine Aufstellung der Isothermen ergiebt, dass in ungefähr 11° s. Br. die Wasserschichten in 175—200 m eine tiefereTemperatur haben als diejenigen der gleichen Tiefen nördlich und südlich dieses Parallels, was auf ein Aufsteigen der kalten Tiefwasser nach dem Aequator hinzudeuten scheint und einen Stützpunkt für die Theorie der Vertikalcirculation des Wassers in den Oceanen giebt. Sch.