Radau. Schönfeld. Stockwell, Gonnessiat. Oppenheim. 9 (unter Hinweis auf frühere Mittheilungen in den C. R. XCVII), und an Beobachtungen geprüft, die auf der Sternwarte zu Lyon am 5 zöll. Meridiankreise angestellt sind. Rings um den Pol wurde eine Anzahl Sterne ausgewählt, in jeder Nacht einige derselben im Meridian beobachtet. Im Verlaufe des Jahres bekommt man immer andere Gruppen jener Sterne zu beobachten, bis man am Ende des Jahres wieder dieselben Sterne im Meridian sieht, mit denen man anfing. Dieser gegenseitige Anschluss der Sterne er laubt einestheils die zufälligen Fehler der angenommenen Positionen zu bestimmen, anderntheils die Korrektionen der Konstanten für Aberration, Nutation, sowie auch etwaige Parallaxen einzelner Sterne zu ermitteln. Gonnessiat erhält als Verbesserung der STRüVE’schen Konstante der Aberration (20",445) den Werth H-O",O87±O",O63; den mittl. Fehler des erlangten Rektascensionen der 15 Sterne giebt er gleich 0,004 s tangA J. B. S. Oppenheim. Ueber die Rotation und Präcession eines flüssigen Sphäroids. (Auszug aus dem 92. Bande der Sitzungs berichte der Wiener Akademie der Wissenschaften.) Astron. Nachr. CXIII, 209-244f. „Die Resultate der Untersuchung lauten : 1. Die Präcessionsconstanten eines flüssigen Sphäroides unter scheiden sich von denjenigen eines festen nur um fast unmerk liche Grössen; speciell ist bei einem solchen Sphäroid die Schiefe der Ekliptik nur periodisch veränderlich; dagegen aber die Ro tationsgeschwindigkeit nicht mehr constant, sondern einer periodi schen Variation unterworfen, deren Periode von dem Umlaufe des störenden Körpers abhängt. 2. Grössere Unterschiede ergeben sich erst, wenn man an nimmt, dass die auf dem Sphäroid vorkommenden periodischen Bewegungen den theoretisch für sie abgeleiteten Gesetzen nicht gehorchen, sondern solche Anomalien zeigen, wie sie die Ebbe- und Fluthbewegungen auf der Erde auch wirklich aufweisen. Es ist dann sowohl die Rotationsgeschwindigkeit als die Schiefe äusser der periodischen auch einer säculären Variation unterworfen, deren