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Schultheiss. Litteratur. Füess. Mendenhall. 571 3. Thermometrie. R. Füess. L eber eine anormale Erscheinung an Luft thermometern mit Metallgefässen von grosser Oberfläche. ZS. f. Instrk. V, 274-279f. Das angewandte Luftgefäss aus Kupferblech hatte eine Länge von 60 cm, 6 cm innerm und 10 cm äusserm Durchmesser. Das 3000 ccm betragende Luftvolumen war demnach in Berührung mit einer etwa 3117 qcm grossen Oberfläche. Die Luft wurde durch Schwefelsäure und Chlorcalcium getrocknet und mit einem An fangsdrucke von etwa 763,2 mm eingefüllt. Bei der Siedepunkts bestimmung fiel die beobachtete Drucksteigerung um 29 mm grösser aus, als die aus der Temperaturerhöhung berechnete. Bei Wieder holung des Versuches verminderte sich dieser Ueberschuss etwas. Nach erneuter Füllung des Gefässes mit trockenem Stickstoff waren die Drucküberschüsse bei 7 aufeinanderfolgenden Versuchen: 1 2 3 4 5 G 7 28,8 26,3 26,7 26,2 24,7 22,5 21,0 mm. Dabei wurde nachgewiesen, dass das Gefäss vollkommen dicht hielt, denn selbst nach 4 Stunden langem Erhitzen, war der Eis punkt noch derselbe wie vorher. Als Grund dieser Drucksteigerung nimmt der Verfasser ein Abwerfen der an der grossen Metall-Oberfläche verdichteten Gase an. Aehnliche Erscheinungen wurden bei Metallgefässen für Sprüng- sche Thermographen beobachtet, nicht aber bei Glasgefässen. Pt. T. C. Mendenhall. Differential Resistance Thermometer. Philos. mag. (5) XX, 384-387; Sill. J. (3) XXX, lU-llöf. Zur Messung von Erdtemperaturen oder von Temperaturen unzugänglicher Stellen, schlägt der Ur. Verfasser vor in die Kugel eines Quecksilberthermometers von grossen, passend gewählten Dimensionen, einen Platindraht einzuschmelzen und einen zweiten sehr feinen Platindraht in das cylindrische Rohr einzuführen. Die Verringerung des Widerstandes, die bei steigender Temperatur ent steht, dient alsdann als Maass der Temperatur, nachdem die Con- stanten des Instrumentes empirisch ermittelt worden sind. Pt.