ihrer Bedeutung für die Pflanzenwelt. Als „Nachtfrost“ wird das Erkalten der untersten Luftschicht bis zu 0° definirt. Bei klarem Himmel und trockener Luft kann durch Ausstrahlung Frost am Boden eintreten, während in geringer Höhe von z. B. 1 m schon die Temperatur um mehrere Grade höher sein kann. Ausserdem ist niedrige Lage eines Bodenstücks geeignet, durch Herabsinken schwerer kalter Luftmassen die Temperatur unter die der Umge bung sinken- zu machen. In Betreff der geographisch-zeitlichen Ausbreitung der Mai fröste ergiebt die Zusammenstellung vieljähriger Beobachtungen, dass meistens im mittlern Schweden der Kälterückschlag zuerst eintritt und hier am häufigsten auf den 11. Mai fällt; von dort verbreitet der Frost sich auf zwei Bahnen, deren eine nach SSE, dann S, zuletzt SW führend, der Form des mitteleuropäischen Continents nahezu folgt, während die andere gegen ENE, E und dann SE über Russland führt. Beide Züge nehmen im Weiterschreiten an Breite zu und krümmen sich nahezu spiralig nach rechts. Im Mai 1881 war dies in den Hamburger Wetterkarten erkennbar, zugleich auch ein Maximum des Luftdrucks, welches vom 9. Mai an über Schottland und der nördlichen Nordsee in zunehmender Ausdehnung lagerte. Hierbei war Nachtfrost nicht ohne Weiteres aus den um 8“ stattfindenden Terminablesungen zu entnehmen, sondern wurde immer da vorausgesetzt, wo Reif beobachtet war, oder wo bei klarem resp. heiterem Himmel und nördlichem Winde die Temperatur um 8“ unter 6° lag. Ebenso verfuhr man bei Herstellung von Karten, welche für den 5. bis 20. Mai im Mittel aus 5 Jahren (1877 bis 1881) die Beobachtungen von 92 euro päischen Stationen enthielten. Dabei zeigte sich gleichfalls, dass schon am 8. Mai ein Gebiet mit über 765 mm Luftdruck über dem nordatlantischen Ocean lagert, während in NE und SE niedri ger Druck herrscht, und dementsprechend herrschen über ganz Nordeuropa Winde aus W, NW und N vor, welche kalte Luft massen herbeiführen. Der in Schweden kalt und trocken ein brechende Luftstrom findet auf dem Festlande die günstigsten Be dingungen für sein Fortbestehen da, wo er keine erhebliche Zufuhr von Wasserdampf erhält. Das ist einmal der Fall in der Gegend