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Jahr 0,50°. Januar '0,40° April 0,55° Juli 0,60° October 0,45' Februar 0,45 Mai 0,60 August 0,55 November 0,40 März 0,50 Juni 0,60 September 0,50 December 0,40 Beobachtungen von Wien, Budapest, Cilli, Linz, München, Perpignan, St. Louis Miss., Calcutta, bei denen die Höhenunter schiede nirgend 30 m überstiegen, liessen erkennen, dass die mittlere Temperatur in der Stadt (mit seltenen Ausnahmen) das ganze Jahr hindurch höher ist, als in deren Umgebung auf dein Lande. Der Unterschied schwankt zwischen 0,5 und 1° und hängt weniger von der Grösse der Stadt, als von der nächsten Umgebung der Station ab. Der jährliche Gang dieses Unterschiedes ist sehr verschieden, je nachdem in der Stadt die verminderte Wärmeaus strahlung des Winters oder die Wärmereflexion an Mauern und Strassen im Sommer überwiegt. Auch die Nähe dicker Mauern, an deren Nordseite die Thermometer angebracht sind, kann die Temperaturänderungen im Frühjahr und Herbst verzögern. Beim täglichen Temperaturgang zeigen regelmässig die kühleren Tages stunden in der Stadt höhere Temperaturen und grössere Ver schiedenheit als die wärmeren; das Minimum ist in der Stadt weit höher, das Maximum dagegen oftmals gleich und sogar etwas niedriger, als auf dem Lande. Aehnliches ist theilweis schon von Renou für Paris und Choisy le Roi (9 1 /, km Abstand) gefunden worden. Die Werthe für München Stadt und Sternwarte Bogen hausen werden ausführlicher mitgetheilt. Die gefundenen Thatsachen sind bei Constructioir von Iso thermenkarten wohl zu berücksichtigen. Gute Stationen II. Ord nung auf dem Lande sind selbst den Observatorien I. Ordnung in einer Stadt weit ' vorzuziehen, wo es sich um Beurtheilung der wahren absoluten Temperaturwerthe handelt. A‘. B. G. Hellmann. Ueber gewisse Gesetzmässigkeiten im Wechsel der Witterung aufeinanderfolgender Jahres zeiten. Sitzber. d. Berl. Akademie 1885 I, 205-214 j-; ZS. f. Met.