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162 41f. Sternschnuppen und Meteore. Eine sehr helle weisse Sternschnuppe hinterliess einen 8" langen Schweif von 5' Durchmesser, der über 2 Min. lang sichtbar blieb und mit einem Fernrohr noch verfolgt werden konnte. Erst war er gerade, verbog sich dann S-förmig; im oberen und unteren Ende schien eine Wirbelbewegung vorhanden zu sein. Nach '/ 2 Min. zerriss der Schweif in zwei Stücke, welche sich rasch zu kleinen Lichtwölkchen zusammenballten, die noch immer die vorige Rota tion erkennen liessen. Später erschien eine Sternschnuppe, die sich in zwei theilte, eine gelbliche grössere und eine grünliche kleine. Astr. Nachr. CXIII, 225. Zona (Palermo) bestimmte den Rad. P in 23° 14' und -f-41° 50' um 7 11 30"*; er berechnete auch die Bahnelemente. Astr. Nachr. CXIII, 228. Dr. W. Zenker (Berlin) hatte Vorbereitungen zur Photographie des zu erwartenden Schwarmes getroffen. Es wurden je zwei sehr lichtstarke Apparate in 3 km Entfernung von einander aufgestellt. Vor jedem Apparate wurde eine Pappscheibe mit 5 Einschnitten 2 mal in der Secunde umgedreht, so dass die (sehr empfindliche) Platten 10 mal in einer Secunde belichtet wurden. Die Bahn einer Sternschnuppe wird also aus einzelnen Theilen bestehen, welche das Mittel zur Bestimmung der Geschwindigkeit bilden. Es wurde eine Anzahl correspondirender Platten erlangt und eine der selben zur Probe entwickelt. Da aber von Sternschnuppen darauf keine Spur zu erkennen war, wurden die übrigen Platten zurück gestellt, bis bessere Methoden zur Verstärkung der Aufnahmen ge funden sein werden. Astr. Nachr. CXIII, 228. Prof. Safarik (Prag) beschreibt das Aussehen der helleren Meteore (im Opernglas) wie das von langgestreckten Tropfen ge schmolzener Materie, umgeben von schmalen Lichthüllen, die sich nach rückwärts in den Schweif verlängern. Ein grosses hellgelbes Meteor zeigte sich im Opernglase doppelt. Ein anderes trat 7 h 34 in auf und war so hell, dass man die Uhr im dunkeln Beobachtungs raume erkennen konnte. Farbe desselben tiefroth. Astr. Nachr. CXIII, 230. Pechüle in Kopenhagen suchte am 26. Nov. bei y Andro- medae nach dem Sternschnuppenschwarme in der Hoffnung, ihn