60 41b. Planeten und Monde. dift'erirenden Einzelbestimmungen. Pickering verglich Sonnen- und Mondlicht an vier verschiedenen Spectralstellen mit dem Lichte eines Argandbrenners, und schloss auf ein starkes Ueberwiegen des Violett in der Sonne im Vergleich zum Monde. II. C. Vogel untersuchte mit einem Spectrophotometer das von verschiedenen Gesteinsarten reflectirte Sonnenlicht. Er fand, dass auf der’ Mond oberfläche eine selective Absorption der brechbareren Strahlen statt finde, wenn auch nicht so entschieden um die Farbe des Mond lichtes wesentlich zu beeinflussen. Am besten liess sich das Mondlicht mit dem von der Sonne beschienenen gelblichgrauen Sandstein vergleichen. Langley führte nun derartige Versuche mit einer Kerosinlampe mit Argandbrenner aus, die aber wegen der ausserordentlichen Verschiedenheit der Sonnen- und Mond helligkeiten keine sehr grosse Genauigkeit zuliessen. Das Sonnen licht musste geschwächt (in dem angewandten Apparat im Ver- hältniss 1: 18200), das Mondlicht dagegen concentrirt werden. Das Spektrum wurde erzeugt durch ein RowLAND’sches Gitter; vor der unteren Hälfte des Photometerspaltes steht ein total reflectirendes Prisma, welches das Sonnenlicht hier abhält, dafür aber das Lam penlicht zulässt, so dass also unterhalb des Sonnenspectrums direct das Spectrum der Vergleichslampe entsteht. Im gemeinsamen Brennpunkte von Objectiv und Ocular ist noch eine Abblende vorrichtung, welche von dem genannten Doppelspectrum nur einen sehr geringen Theil von der Breite 4,8 it/i. dem Achtfachen des Abstandes der beiden D-Linien ins Gesichtsfeld eintreten lässt. Das Photometer, das vor dem einen oder dem andern Spectrum aufgestellt ist, hat eine besondere, neue Construction. Es besteht aus zwei runden Scheiben, die um eine gemeinsame Axe drehbar sind und dicht an einander liegen. Beide haben längs der Peri pherie 18 radial verlaufende Oefl'nungen, die durch ebenso (also je 10°) breite Zwischenstücke getrennt sind. Diesen Scheiben kann man nun gegeneinander verschiedene Stellungen geben; sie sitzen an der Axe nicht absolut fest, immerhin aber mit so starker Rei bung, dass eine einmal ertheilte Stellung sich nicht von selbst verschieben kann. Stehen sie so, dass die Oefl'nungen der einen genau mit denen der anderen Scheibe zusammenfallen, so geben