Kanäle konnte beobachtet werden; sie verbinden meistens in ge raden Linien die dunklen Flecken des Mars, auf diese Weise über die helleren Theile ein Netzwerk ziehend. Ihre Breite be trägt bis zu 2°, bei wenigen bis 4°, während ihre Länge bis zu 70°—80° erreicht. Sie münden stets in die dunkelen Flecken oder in andere Kanäle, ein Fall, dass ein Kanal unvermittelt im helleren Theile der Oberfläche aufhört, ist nicht beobachtet. Sie erscheinen bald verwaschen, bald äusserst scharf begrenzt. An mehreren dieser Kanäle hat nun Hr. Schiaparelli das merkwürdige Phänomen einer Verdoppelung beobachtet. Rechts oder links von einer vorhandenen Linie bildete sich plötzlich eine zweite ähnliche, der ersteren parallel oder nahe parallel, ohne dass Richtung oder Lage der ersten Linie im geringsten geändert worden wäre. Die Abstände der Parallelen betrugen 6° bis 12°, bei geringeren Distanzen konnte das Fernrohr sie nicht trennen. Mit der stets angewandten 417fachen Vergrösse rung war niemals eine Unregelmässigkeit in der Richtung zu entdecken. Die Anzahl der in dieser Opposition beobachteten Verdoppelungen beträgt 20. Zwischen dem 24. und 26. Decem- ber 1870 ist ein einziger analoger Fall beobachtet worden, und scheint es, als ob die Erscheinung mit den Jahreszeiten des Mars zusammenhinge, da beide Epochen in die Nähe des Früh- lingsäquinoctiums des Mars fallen. Schur. Litte r atu r. J. H. Schröter. Areographische Beiträge zur genaueren Kenntniss und Beurtheilung des Planeten Mars. Herausg. von Sande-Bakhuyzen. 205 Seiten, bespr. von Webb. Nature XXVII, 203-205. Publication der „Areographische Fragmente“ de J. H. Schröter par Van de Sande-Bakhuyzen. Mondes (3) II, 503-507. J. Watson. The satellits of Mars. Monthl.Not.XLII, 129-130f. Am 22. December 1881 waren beide Marstrabanten in einem 12 zölligen CooK’schen Refraktor sichtbar.