Die PicTET’scbe Theorie, die die Eisbildung aus der Verdun stungskälte erklärt, hervorgebracht durch den Luftzug, ist des halb nicht zutreffend, weil viele Höhlen vollständig ohne Luft zug sind. Die Theorie von Prevost-Deluc, die von Fugger wieder aufgenommen ist, erklärt die Eisbildung aus der im Winter eindringenden kalten Luft, das Eis also aus einem Ueber- rest des Wintereises; auch diese Anschauung klärt viele Beob achtungen nicht auf, vor allem nicht die Erscheinung bei an steigenden Höhlen. Vielmehr spielt das Gestein eine wesentliche Rolle dabei, da die Temperatur des Gesteins auch im Sommer immer niedriger ist als die der Luft. Am Schluss folgen Vor schläge für weitere Beobachtungen. Sch. Schwalbe, lieber Eishöhle» und abnorme Eisbildungen. Centralorgan für die Interessen des Realschulwesens 1882, X, 585 bis 605f cf. Fortschritte 111, 1881, 785. K. Jarz. Die Eishöhlen bei Frain in Mähren. Peterm. Mitth. 1882, 170f. Dieses Vorkommen perennirenden Eises war nur wenig be kannt (Roth, Ueber die Eishöhlen bei Frain. Programm des Znaimer Obergymnasiums 1863, 1-17 und Niessl in den Verb, des naturf. Vereins zu Brünn VI, 1867, 62-68) und ist deshalb zunächst eine topographisch geologische Ueberschau gegeben. Die Eishöhlen befinden sich in Gneiss in einem Bergrücken (die Eisleite); die Gneisswände sind vielfach zerklüftet. Von den sechs eisführen den Grotten ist die Eisbildung besonders in dreien auflallend. In allen herrscht im Sommer, wenn auch das Eis verschwunden ist, eine niedrige Temperatur. Die beigegebenen Beobachtungen zeigen eine anhaltend niedere Temperatur unter 0° bis in den März hinein, auch wenn die Aussentemperatur schon von Mitte Februar an weit über Null war. Dis Eisbildung ist nach reich lichen Niederschlägen im Winter und heissen Sommern am stärk-